1/2 – 2010

Wohnformen

Es ist wohl nicht falsch, unsere Lebensgewohnheiten als «urban» zu bezeichnen. Welche Formen für das Wohnen drängen sich also auf für ein Siedeln an den Rändern der Zentren? Ist die dichte Stadt das einzige Gegenbild zur verstädterten Landschaft – und sind umgekehrt die Wohnformen von frei stehendem Mehr- oder Einfamilienhaus die einzigen ökonomisch und kulturell prägenden Typologien? Wir haben uns nach Alternativen umgeschaut und nach Wohnformen gesucht, die im vagen Umfeld Bedeutungen und Räume erzeugen, die eigenständige Identitäten ermöglichen und ein «verdichtetes Bauen» jenseits gängiger Schemata ernst nehmen. Dieses Heft versucht die gestellte Frage von zwei Seiten her zu beantworten. Zum einen fanden wir Gebäude und Gebäudegruppen, die in ihrem Massstab zwischen Siedlung und Einzelhaus vermitteln. Sie versprechen durch typologischen Variantenreichtum ein lebendiges Wohnumfeld. Zum andern berichten wir über Bau- und Raumstrukturen, die sehr grosse Nutzungsflexibilität bieten. 

Vielfalt entwerfen

Strategien der Differenzierung in Architektur und Städtebau

Urs Primas

Trotz zunehmend unterschiedlicher Grundrisse verharrt die Wohnungsproduktion in den Strategien der Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten. Eine echte Durchmischung entsteht aber erst, wenn alle beteiligten Akteure bei der Planung von Bauten und Quartieren mit mehr Unsicherheiten umzugehen lernen.

Aussenansicht mit Garten

Eine Summe von guten Wohnbaudetails

Zwei Mehrfamilienhäuser in Aesch von Buol & Zünd Architekten

Kornel Ringgli

Im baselländischen Aesch haben Buol & Zünd zwei alltagstaugliche Mehrfamilienhäuser errichtet. Deren Qualitäten sind ebenso vertraut, wie sie vernachlässigt werden. Sie zeigen: Oft bräuchte es weniger Erfindungsdrang und ein Quentchen Bescheidenheit.

Blick in die gemeinsamen Grünräume zwischen den Betonkörpern

Differenziert im Kleinen

Wohnanlage Mockenwies in Uerikon von Waeber / Dickenmann Architekten

Anna Schindler, Klaus Pichler (Bilder)

Ein kleiner Schwarm aus fünf eigenständigen Betonhäusern vereint individuell differenzierte Eigenheime in einem engen nachbarschaftlichen Gefüge.

Back-to-Back-Situation: In den Grünräumen hinter den Häusern sind jeweils die Sitzplätze und ein Weidenbeet privat, die dazwischenliegende Wiese öffentlich.

Zwischen Gartenstadt und Suburbia

Die Wohnsiedlung Zelgli Mattenbach in Winterthur von Park Architekten

Barbara Wiskemann, Dominique Marc Wehrli (Bilder)

Die Wohnsiedlung Zelgli in Winterthur verbindet die Strukturen einer Gartenstadt aus den Vorkriegsjahren mit den Vorgaben zeitgenössischer Dichte im Wohnbau. Dies gelingt ihr dank einer vielfältigen Mischung an Wohnungstypen und Wohnformen.

Ansicht von Südwesten: Das Wohnhaus von Adrian Streich Architekten auf dem Diener-Areal in Zürich-Schwamendingen.

Befreites Wohnen

Zum Wohnhaus von Adrian Streich Architekten auf dem Diener-Areal in Zürich-Schwamendingen

Martin Steinmann, Roger Frei (Bilder)

Das grosse Wohnhaus, das Adrian Streich Architekten im vergangenen Sommer auf dem früheren Areal des Baugeschäftes Diener in Zürich-Schwamendingen fertig gestellt haben, gleicht äusserlich mehr einem Geschäftshaus als einem Wohnhaus, wären da nicht die grüngelben Storen …

Die Fotografin Marja Pirilä, 1957 im finnischen Rovaniemi geboren, lebt in Tampere. Das Projekt «Inferior/Exterior» beschäftigt sie seit vierzehn Jahren.

Wohnen mit Aussenraum

Ein fotografischer Essay von Marja Pirilä

Anna Schindler

Die finnische Fotografin Marja Pirilä beschäftigt sich mit dem Projekt «Interior/Exterior» seit vierzehn Jahren. Mit einer speziellen Adaptation der «Camera obscura»-Technik gelingt es ihr, sowohl Wohnräume und ihre Bewohner wie auch die Spiegelungen der Landschaft vor den Fenstern in einem einzigen Bild einzufangen.

Anzeige

Bauten

Chalet in Ormont-Dessus (Les Diablerets) von Charles Pictet

Wettbewerb

Reprofilierung. Erweiterung Kantonsspital Grabs. 1. Rang Beat Consoni

Bauten

Verdichtete Ferien. Das Rocksresort in Laax von Domenig Architekten

Design

Ewige Dinge. Zur Ikonografie des Materials Eternit

Ansicht Neubau: Schulhaus Oelwiese in Thalwil von Bünzli & Courvoisier Architekten

werk-material 02.02 / 548

Kompakte Lösungen

Caspar Schärer

Schulhaus Oelwiese in Thalwil von Bünzli & Courvoisier Architekten, Zürich

Städtebauliche Sitzung des Schulhauses an der Gländekante: Schulhaus Büttnern in Luzern von Rohrer Sigrist Architekten

werk-material 02.02 / 549

Kompakte Lösungen

Caspar Schärer

Schulhaus Büttenen in Luzern von Rohrer Sigrist Architekten, Luzern

Lesen Sie werk, bauen + wohnen im Abo und verpassen Sie keine Ausgabe oder bestellen Sie diese Einzelausgabe