Es ist wohl nicht falsch, unsere Lebensgewohnheiten als «urban» zu bezeichnen. Welche Formen für das Wohnen drängen sich also auf für ein Siedeln an den Rändern der Zentren? Ist die dichte Stadt das einzige Gegenbild zur verstädterten Landschaft – und sind umgekehrt die Wohnformen von frei stehendem Mehr- oder Einfamilienhaus die einzigen ökonomisch und kulturell prägenden Typologien? Wir haben uns nach Alternativen umgeschaut und nach Wohnformen gesucht, die im vagen Umfeld Bedeutungen und Räume erzeugen, die eigenständige Identitäten ermöglichen und ein «verdichtetes Bauen» jenseits gängiger Schemata ernst nehmen. Dieses Heft versucht die gestellte Frage von zwei Seiten her zu beantworten. Zum einen fanden wir Gebäude und Gebäudegruppen, die in ihrem Massstab zwischen Siedlung und Einzelhaus vermitteln. Sie versprechen durch typologischen Variantenreichtum ein lebendiges Wohnumfeld. Zum andern berichten wir über Bau- und Raumstrukturen, die sehr grosse Nutzungsflexibilität bieten.
Trotz zunehmend unterschiedlicher Grundrisse verharrt die Wohnungsproduktion in den Strategien der Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten. Eine echte Durchmischung entsteht aber erst, wenn alle beteiligten Akteure bei der Planung von Bauten und Quartieren mit mehr Unsicherheiten umzugehen lernen.
Im baselländischen Aesch haben Buol & Zünd zwei alltagstaugliche Mehrfamilienhäuser errichtet. Deren Qualitäten sind ebenso vertraut, wie sie vernachlässigt werden. Sie zeigen: Oft bräuchte es weniger Erfindungsdrang und ein Quentchen Bescheidenheit.
Die Wohnsiedlung Zelgli in Winterthur verbindet die Strukturen einer Gartenstadt aus den Vorkriegsjahren mit den Vorgaben zeitgenössischer Dichte im Wohnbau. Dies gelingt ihr dank einer vielfältigen Mischung an Wohnungstypen und Wohnformen.
Das grosse Wohnhaus, das Adrian Streich Architekten im vergangenen Sommer auf dem früheren Areal des Baugeschäftes Diener in Zürich-Schwamendingen fertig gestellt haben, gleicht äusserlich mehr einem Geschäftshaus als einem Wohnhaus, wären da nicht die grüngelben Storen …
Die finnische Fotografin Marja Pirilä beschäftigt sich mit dem Projekt «Interior/Exterior» seit vierzehn Jahren. Mit einer speziellen Adaptation der «Camera obscura»-Technik gelingt es ihr, sowohl Wohnräume und ihre Bewohner wie auch die Spiegelungen der Landschaft vor den Fenstern in einem einzigen Bild einzufangen.
Chalet in Ormont-Dessus (Les Diablerets) von Charles Pictet
Reprofilierung. Erweiterung Kantonsspital Grabs. 1. Rang Beat Consoni
Verdichtete Ferien. Das Rocksresort in Laax von Domenig Architekten
Ewige Dinge. Zur Ikonografie des Materials Eternit