Der Begriff der Eleganz lasse sich nicht analysieren, schreibt Georg Franck in seinem erhellenden Essay, den er für dieses Heft verfasst hat. Man wird der Eleganz nie ganz auf den Grund gehen können, zumindest so lange nicht, als sie nicht zusammen mit dem Geschmack verhandelt wird. Ist Eleganz zeitbedingt oder gibt es sie tatsächlich, die viel zitierte zeitlose Eleganz? Spätestens beim Lesen des auch in vergangene Zeiten zurückblickenden Beitrags von Philipp Esch wird klar, dass der Begriff der Eleganz über rein ästhetische Kategorien hinaus reicht. Auch in der Philosophie, in der Mathematik und in der Rhetorik taucht die Eleganz auf, in eleganten Gedankengängen, in eleganten Lösungen und in dem gewählten, aber nicht gesuchten, treffsicheren und deshalb eleganten Ausdruck. Und in der Architektur? Gibt es elegante Architektur und wenn ja, wie lässt sie sich charakterisieren? Von Architektur und Eleganz handeln auch die Überlegungen, die Francesco Buzzi und Tibor Joanelly zum kürzlich eröffneten Learning Center von SANAA in Lausanne anstellen. Ist in diesem Gebäude etwas von einer Eleganz zu spüren, die mitunter in anderen, uns im Westen wenig geläufigen Wurzeln begründet ist? Ganz anders entwarfen Architekt Fritz Haller und Paul Schärer Architektur und Möbel, in unterschiedlichen Massstäben, aber elegant einem einzigen System folgend. Sie schufen Ikonen. Jürg Graser erklärt uns, wie es dazu kam.
Der für Schweizer Verhältnisse ungewöhnliche Bau mag auf den ersten Blick vor allem durch seine Andersartigkeit auffallen. Die Eleganz des Bauwerks erschliesst sich bei genauerem Hinsehen erst in der Bedeutung von Offenheit und Bewegung in der traditionellen japanischen Architektur.
Gemeinsam entwickelten Paul Schärer und Fritz Haller die Produktionshalle, den Büropavillon und das Möbelbausystem für U. Schärer Söhne AG in Münsingen. Der Industriepartner beflügelte Hallers Denken und Arbeiten. In der Folge entwickelte er systemische Architekturen vom Installationsmodell bis zur Stadt für 120 Millionen Einwohner.
Eleganz im Städtebau ist vielfältig: Neben der Eleganz des Raumes, der Eleganz der technischen Lösung und der Eleganz des Stadtlebens steht die Eleganz der Entscheidungsfindung, die ohne überzeugende Bilder nicht mehr denkbar ist. Städtebauliches Entwerfen spielt dabei eine zentrale Rolle im Werben für einen Konsens.
Eleganz ist keine Kategorie der Architekturtheorie oder Architekturästhetik. Warum sollte sie auch? Hat die Architektur nicht mit anderen als mit Luxusproblemen zu kämpfen? Verdient die Eleganz etwa einen Platz neben Klimawandel, Umweltkrise, Wohnungsnot und Flüchtlingselend? Ist sie nicht der reine Luxus?
Nashorn oder Elefant? Haus mit Stallungen im aargauischen Freiamt von Schneider & Schneider Architekten, Aarau
Les Arts Gstaad. Projektwettbewerb Kulturzentrum Les Arts Gstaad. 1. Preis: Rudy Ricciotti, Bandol
Umbau und Erweiterung Haus 1 des Psychiatrischen Zentrums Appenzell Ausserrhoden von Harder Spreyermann Architekten
Das Wunder von Affoltern. Zur Autobahnraststätte «My Stop» im Knonaueramt von OOS, Zürich
Happy Birthday Brasília! Vor fünfzig Jahren wurde Brasiliens Hauptstadt fertig gestellt
Rettung eines sensiblen Dokuments. Pünktlich zu Josef Kaisers 100. Geburtstag wurde in Berlin eines seiner Hauptwerke kreativ restauriert: das Café Moskau.