6 – 2010

et cetera Mahendra Raj

2009 wurde der indische Bauingenieur Mahendra Raj 85 Jahre alt. Mit einem Porträt dreier seiner wichtigsten Bauten würdigen wir ein Werk, das hierzulande kaum bekannt ist. Rajs spektakuläre Konstruktionen aus Stahlbeton erzählen von einer Suche nach architektonischer Kraft in der Tragstruktur – entgegen der hiesigen Gepflogenheit, Architektur und Tragwerk in einer sachlichen Wechselwirkung zu begründen. Wir können, so meint Alain de Botton in seinem Buch über Glück und Architektur, etwas schön nennen, wenn es uns jene Werte in konzentrierter Form vermittle, die uns selber oder allgemein unserer Gesellschaft fehlten. Mahendra Rajs Bauten laden dazu ein, unsere eigene Arbeit nach genau diesem Fehlenden zu befragen: Nach Unmittelbarkeit, nach Offenheit für Unvorhergesehenes – und vielleicht nach Optimismus.

Hall of Nations, Innenaufnahme der Messehalle. Mahendra Raj Consultants, mit Raj Rewal und Kuldip Singh, New Delhi 1970-72

Talking Concrete

Zum Werk des indischen Bauingenieurs Mahendra Raj

Christian Brunner und Ariel Huber

Der Suche nach einer architektonischen Ästhetik in der Tragstruktur entsprungen, liest sich Mahendra Rajs Werkliste wie ein Architekturführer durch die indische Moderne. Ein Porträt dreier seiner wichtigsten Bauten wirft ein Schlaglicht auf die eigenständige und selbstbewusste Arbeitsweise des 1924 geborenen und noch immer tätigen Bauingenieurs.

Die Rückseite des Hauses. Die (aus Brandschutzgründen) 5 m von der Fassade abgesetzte Treppe schafft Platz im Innern.

Fiktiv und doch reel

Ein Stadthaus von Arno Brandlhuber in Berlin bricht mit allen Regeln

Falk Jaeger

In der Spandauer Vorstadt fällt das rohe, kantige Atelier- und Wohnhaus von Arno Brandlhuber aus dem Rahmen. Errichtet auf einer Investorenruine und verkleidet mit billigen Stegplatten, reizt es die Möglichkeiten der Berliner Bauordnung aus.

Das Kulturzentrum ordnet sich der romanischen Stiftskirche und dem historischen Stadtkern unter.

Kultur in der Stadt

L'Espace culturel Victor Jara in Soignies von l'Escaut, Brüssel, und Bureau d'études Weinand, Lüttich

Audrey Contesse

Das polyvalente Kulturzentrum von Soignies ergänzt das städtische Gefüge, es integriert sich in die Massstäblichkeit des historischen Stadtkerns und zeigt doch eigenständige Präsenz.

Öffentliche Erschliessung und private Terrassen sowie Balkone erzeugen eine belebte Architektur.

Alternativen zum Einerlei

Eine Wohnanlage in Frankfurt am Main von Atelier 5, Bern

Christof Bodenbach, Thomas Ott (Bilder)

Auch in der Mainmetropole fragt man sich: Wie wollen wir leben, wo wollen wir wohnen? Dach während für Standorte im Zentrum ausschliesslich Hoch- und Höchstpreisiges entsteht und ansonsten endlos diskutiert wird, werden am Stadtrand Tatsachen geschaffen. Gute und schlechte.

Der Westen bevorzugte einzelne Punktbauten ausserhalb der Stadtzentren; Zürich, Hochhäuser am Letzigraben, A. H. Steiner, 1951-1953

Im Kalten Krieg

Städtebau, Architektur und Politik

Inge Beckel

In politischen Auseinandersetzungen wird die gebaute Umwelt zur Waffe, um Territorien und Einflussbereiche abzustecken. Besonders in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg standen Architektur und Städtebau auf den strategischen Agenden des Westens und des Ostens. Hierzulande ist es primär die Zeitschrift «Bauen + Wohnen», die als Spiegel dieses Sachverhalts gelesen werden kann.

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Bauten

Ausrichtung Nord. Einfamilienhaus in Salins VS von anako’architecture, Olivier Cheseaux, Grimisuat

Wettbewerb

Natur und Stadt. Zweistufiger offener Wettbewerb «Éco-quartier Jonction» in Genf. 1. Preis Dreier Frenzel Architecture & communication, Lausanne

Umbauten

Verfeinerung des Alltäglichen. Umbau eines typischen Bürogebäudes in Zürich von Max Dudler

Bauten

Glamouröser Zuckerhut. Zum Centre Pompidou-Metz von Shigeru Ban und Jean de Gastines

Planung

Erhaltet die Magadinoebene! Der BSA Tessin unterstützt den Ausbau der bestehenden Hauptstrasse zur Schnellstrasse Bellinzona-Locarno

Ausbildung

Wer gestaltet die Welt? Ruedi Baur, Gestalter und Leiter des Instituts Design2context der ZHdK Zürich im Gespräch mit Florian Heilmeyer

Ansicht vom unteren Niveau an die Hangkante

werk-material 01.10 / 556

Passstück

Felix Ackerknecht

Wohn- und Beschäftigungsbau der Stiftung Wagerenhof in Uster von Birchmeier Uhlmann Architekten, Zürich

Neubau Wohnheim

werk-material 01.10 / 557

Normalität für alle

Caspar Schärer

Neubau Wohnheim für psychische behinderte Erwachsene in Buttikon von Arndt Geiger Herrmann Architekten, Zürich

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