Die «Vorstadt» ist aus dem heutigen Sprachgebrauch fast verschwunden. Nur hie und da taucht das Wort wieder auf, wenn vom «herben Charme der Vorstadt» oder sogar von einer «Vorstadt-Avantgarde» die Rede ist. Das liegt wahrscheinlich an der Schwierigkeit, eine klare Grenze zwischen Kernstadt, Vorstadt, Agglomeration und suburbanem Gürtel zu ziehen. Angesichts weitläufiger Stadtregionen erscheint die Definition einer Vorstadt tatsächlich nicht mehr zeitgemäss: Wenn überall gleichermassen Stadt ist, kann es gar keine Vorstadt geben. Diese Blickweise blendet jedoch die vielfältigen Ausformulierungen der Stadt innerhalb einer verdichteten Siedlungsgebietes aus. Stadt mag überall sein, aber gewiss in unterschiedlicher Intensität. Wenn wir in diesem Heft von Vorstädten sprechen, schauen wir auf die schon vor dem Zweiten Weltkrieg verstädterten Gemeinden in der nahen Umgebung von Kernstädten. In Orten wie Schlieren, Dietikon, Kloten, Renens, Pratteln, Emmen oder Kriens spielen sich Transformationsprozesse in einem bisher nicht gekannten Tempo und Massstab ab. Grund genug also, diesen so geläufigen wie unbekannten Gebieten, denen wir im Gegensatz zur unpersönlichen Agglomeration mehr Qualitäten beimessen, ein Heft zu widmen.
In den Vorstädten erfordern dynamische Prozesse ein neues Planungsverständnis. Manuel Scholl (agps architecture) und Andreas Sonderegger (pool Architekten) berichten von ihren Erfahrungen an der Frontlinie der urbanistischen Entwicklung.
Es tut sich was in den Vorstädten, aber was geschieht dabei eigentlich mit den Vorstädten? Der Beitrag geht dieser Frage nach, in dem ein paar Blicke auf und hinter die eindrücklichen städtebaulichen Kulissenbildungen geworfen werden, die diese Stadtwerdung in der Vorstadt begleiten.
Ist der Vorstadt-Bewohner ein real existierender Menschentypus mit charakteristischen Eigenschaften oder nur eine Fiktion? Sozialgeografisch kann seine Lebensart jedenfalls beschrieben werden: als typisch vorstädtisches Dasein.
Der Ouest Lausannois ist ein heterogenes Konglomerat aus acht Gemeinden. Gemein ist ihnen allen ein enger Bezug zur Stadt Lausanne, eine individuell ausformulierte Abhängigkeit. Zusammen bilden sie heute die «zweitgrösste Stadt im Kanton Vaud»: die Vorstadt, die der angrenzenden Hauptstadt Lausanne die Stange hält.
Von der Stadt Bern 1919 einverleibt, ist das einstige Bauerndorf Bümpliz zu einem gross angelegten Laboratorium des modernen Städtebaus geworden. Exemplarisches hier – Fehlstellen und Brüche dort: typische Symptome des Vorstädtischen liefern Hinweise auf Probleme und Lösungsansätze einer schwierigen, aber spannenden Stadtwerdung.
Die Anti-Villa. Einfamilienhaus in Thônex von Nussbaumer Perone Architectes
Gestimmte Räume. Zur Thesenkonkurrenz Klanghaus Toggenburg. Gewinner mit Empfehlung zur Weiterbearbeitung: Marcel Meili, Markus Peter Architekten, Zürich.
Erhaltene Stadtsilhouette. Zur Umnutzung einer Industriebrache auf dem Pérolles-Plateau in Fribourg von Lehmann Fidanza & asscociés, Fribourg und Zürich
Originaltexte Französisch
Die Pillenschlange. Umbau der Apotheke am Schaffhauserplatz in Zürich von Baumann Roserens Architekten
Zielgruppen im Wohnungsbau: «Ältere Paarhaushalte»
Aktuelle Rechtsfragen im öffentlichen Baurecht