«Wenn Bauern spielen, spielen sie Streiche.» So schreibt der britische Romancier, Soziologe und Kunstkritiker John Berger, der seit den Siebzigerjahren in einem kleinen Bauerndorf in den savoyischen Alpen lebt. Die Lust am Streiche spielen ist den Einwohnern seiner alpinen Wahlheimat in den letzten Jahrzehnten jedoch zunehmend vergangen. Die landwirtschaftliche Ökonomie vermag in der globalisierten Welt immer weniger zu bestehen, der Alpenraum wird mehr und mehr fremdbestimmt: als Freizeitpark und Spielplatz für Städter, als Kompensationsgebiet für das Schweizer Mittelland, die Poebene, den Grossraum München oder das Rhonedelta. Mitunter drohen die Event- und Funspektakel überhandzunehmen – und in all dem Trubel scheint es, dass diejenigen, die in und mit den Alpen leben, immer öfter den Kürzeren ziehen. «Zum ersten Mal überhaupt ist es möglich, dass eine Klasse von Überlebenden vielleicht nicht überlebt», schreibt John Berger über die savoyischen Alpengemeinden. «Bald könnten die ländlichen Gebiete der Welt auf die Städte angewiesen sein, sogar hinsichtlich der Nahrungsmittel, die die eigene Landbevölkerung braucht.»
Der Stellenwert der Alpen hat sich in einem immer stärker globalisierten und metropolitan geprägten Europa von 1991 bis 2011 stark gewandelt. Wie sich der Alpenraum in Zukunft entwickeln könnte, zeigt ein Ausblick ins Jahr 2031.
Abwanderung, Bevölkerungsschwund sowie wirtschaftlicher, sozialer und landwirtschaftlicher Zerfall prägen die norditalienischen Alpentäler seit hundert Jahren. Nun aber gibt es erste Anzeichen der Hoffnung auf eine Umkehr dieser Negativtrends: Vier Beispiele aus den Cottischen Alpen zeigen, wie die Menschen allmählich in den Lebensraum auf 1500 Meter über Meer zurückkehren.
Die logistische und atmosphärische Konstruktion des Alltags in einem touristischen Resort ist ein Laboratorium des modernen Denkens. Resorts sind spezielle Spielräume, kleine Welten, die in unterschiedlichen Schattierungen besonderen Bedürfnissen des Menschen entgegen kommen.
Naturmonument und Tagesausflugsziel: Der Konflikt birgt vordergründig Probleme. Ein regionaler Richtplan von Hartmann & Sauter und ein Erschliessungsweg des Ingenieurs Walter Bieler erweisen sich als Chance für elf Gemeinden in der Surselv.
Kleine Metropolregionen integrieren das Umland bis in die alpinen Regionen hinein als Freizeitlandschaften und schaffen so einen attraktiven Mehrwert. Entsprechend verändern Zuzüger aus den Agglomerationen – Multilokale, Pendler und Pensionierte – die Ansprüche, die an die Berggebiete erhoben werden.
Mehr und mehr haben touristische Destinationen mit hausgemachten baulichen, infrastrukturellen und sozialen Problemen zu kämpfen. Der Druck auf den Immobilienmarkt wächst, preiswerte Unterkünfte gehen verloren. Einheimische und Arbeitskräfte des Gastgewerbes müssen auf die Vororte ausweichen.
Zeitgenössische Wohnraumkonzeption. Haus in Küsnacht von Käferstein Meister
Ein Zeichen der Zukunft. Neubau Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz. 1. Rang Giuliani Hönger Architekten, Zürich
Engadinerhäuser in Madulain und Tschlin
Meditation im Garten. Der Serpentine-Pavillon 2011 von Peter Zumthor
Originaltext Englisch
Ruta del Peregrino. Florian Heilmeyer im Gespräch mit dem Fotografen Iwan Baan
Ein Hauch von Orangerie. Das neue Restaurant Casino Zug von Edelmann & Krell
Frank Krayenbühl, 1935 – 2011