Wien scheint bekannt, doch Wien ist im Werden. Die Stadt wächst, vor allem durch Zuwanderung aus Österreich und dem EU-Raum. Die Statistiker rechnen, dass bis 2030 rund 250'000 Wiener mehr als heute innerhalb der Stadtgrenzen leben werden. Wiens Wachstum findet weder in der geschützten Altstadt noch in den Vorstädten aus der Gründerzeit statt. Es bricht sich dort Bahn, wo die letzten grossen Landreserven übrig sind: nordöstlich der Donau, in den Gemeindebezirken Floridsdorf und Donaustadt. Das so genannte Transdanubien rückte erst seit der Regulierung der Donau in den 1970er Jahren näher an die Kernstadt heran und ist für Alt-Wiener nach wie vor ein blinder Fleck. Der Antagonismus beider Stadthälften wird sich in Zukunft noch akzentuieren, denn das starke Wachstum verändert die Identität Transdanubiens ebenso wie seine Wahrnehmung von aussen. Aktuell ist dort eine Stadt im Werden und zu entdecken, gelegentlich etwas wild, kulturell etwas unterversorgt und geprägt vom Nebeneinander von Ungleichzeitigem, zugleich aber ein weites Feld für zahlreiche Wohnexperimente, die in der Blockrandstadt keinen Platz finden.
Das Gebiet nordöstlich der Donau ist ein noch unbeschriebenes Blatt. Einst Grenzland, von den Flussarmen der Donau beherrscht, haben die Bändigung des Stroms und der Fall des Eisernen Vorhangs diesem Teil Wiens eine Entwicklungs-perspektive eröffnet, die bis nach Bratislava reicht. Ein Autorenkollektiv beschreibt die Stadtentwicklung Transdanubien in fünf Kapiteln.
Anhand von Wohnbauanlagen in der Stadtlandschaft Transdanubiens geht dieser Beitrag der Idee der Wohnbauinsel nach. Ein Vergleich von neueren Wohnbauprojekten zeigt auf, warum der soziale Wohnungsbau immer noch die wichtigste Triebfeder der Wiener Stadtentwicklung ist.
Ist Transdanubien eigentlich eine Stadt? Die landschaftliche Prägung des Wiener Randes verspricht Romantik. Doch Transdanubien ist eine heterogene Mixtur, dabei aber offen für Experimente als Probe der Stadt von morgen. Das Gespräch kreist um Entwicklungspotenziale und ihre Hemmnisse sowie den Mythos der dichten Stadt der kurzen Wege.
Lina Streeruwitz, Wolfgang Thaler (Bilder)
In Wien-Stadlau realisierte das junge Büro Studio UEK auf der Wohninsel «Oase 22» sein Europan-Projekt mit mannigfaltigen Wohnungstypen. Der aus mehreren Häusern zusammengesetzte Block mit Vor- und Innenhöfen verzahnt sich mit der Umgebung.
Als strategisches Projekt liegt die «Seestadt Aspern» im Stadtentwicklungskorridor nach Bratislava. Das ehemalige Flugfeld ist das derzeit grösste Entwicklungsgebiet Wiens. Das Satellitenkonzept mit Ringstrasse nimmt Bezug auf Alt-Wien.
Rekonstruktion in Krefeld: Für einen Sommer wurde ein Golfclubhaus von Mies van der Rohe als 1:1-Modell gebaut. Rekonstruktion in Berlin: Der Grundstein zum Wiederaufbau des Stadtschlosses ist gelegt.
Stefan Kurath und Ivano Iseppi schreiben gegen die Verteidiger der architektonischen Autonomie und wollen die Architektur wieder für gesellschaftliche Fragen öffnen.
Im hoch gelegenen Kurort Heiden vermochte der Hotelentwurf mit der geringsten Bauhöhe von Thomas K. Keller am meisten zu überzeugen.
Landanlagen und Uferschutz
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