Architektur ist Kinderkram

Baukultur in die Bildung! Dieser Aufruf des Symposiums «Baukulturvermittlung als gesellschaftliche Verantwortung» vom 21. September erinnert die schweizerische Politik an die guten Absichten, mit denen sie im Januar im Rahmen der Davos Declaration das Wort «Baukultur» ins internationale Vokabular getragen hat. Der offene Brief an Bundespräsident Alain Berset, die Mitglieder der Kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz, die Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten und die Städtekonferenz Kultur im Städteverband hält fest, dass die Qualität unserer gebauten Umwelt wesentlich davon abhängt, dass eine breite Öffentlichkeit für sie sensibilisiert ist. Wer deshalb mit den Erstunterzeichnern fordert, dass Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche in der schweizerischen Grundbildung zu verankern sind, kann den Brief hier unterschreiben.

Die Konferenz über Baukulturvermittlung an Kinder und Jugendliche in der Zuger Shedhalle ersetzte die traditionelle Netzwerktagung von Spacespot, dem von BSA und SIA getragenen Verein, der Baukultur zu den Lernenden und Lehrenden tragen will, und der seit diesem Jahr Archijeunes heisst. Der Anlass wurde vom Bauforum Zug im Rahmen des LAB Labor für Architektur und Baukultur organisiert, welches vom 15. September bis 3. Oktober stattfand. Kindern und Jugendlichen wurde dabei auf spielerische Weise der Zugang zu verschiedenen Themen aus der Architektur und Baukultur ermöglicht.

Nebst dem geänderten Namen, dem frischen politischen Impetus und der neuen Symposiumsform hat sich archijeunes.ch auch noch einen attrakiven und informativen Online-Auftritt verpasst, der in Zug offiziell lanciert wurde. Denn wenn Baukulturvermittlung an Kinder und Jugendliche Schule machen soll, kann sie sich nicht auf Klassenzimmer beschränken.

— Benjamin Muschg
© K'werk Zug
Anzeige