Das Reale im Virtuellen

Wenn man sich mit virtueller Realität und Videogames auseinandersetzt, so mag das paradox erscheinen in einer Zeit, die zugleich von ernsten sozialen Themen und einer Rückkehr zum Handwerk geprägt ist. Doch das Virtuelle ist allgegenwärtig, mit Macht drängt es in den Bereich der Architektur. Die alltäglichen und kaum hinterfragten Wechselwirkungen zwischen dem Realen und dem Virtuellen bieten Anlass, um die Rolle der Architekturschaffenden etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im Mittelpunkt einer Tagung am kommenden Samstag, 9. Juni, in der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin steht die Annahme, dass jede Form von Virtualität immer ein verkleinertes Abbild der Realität darstellt und insofern auch weniger komplex ist. Virtuelle Spiele und Realitäten bieten sich somit an, um politische und soziale Regeln und die Rahmenbedingungen der Architektur zu untersuchen – und ihren Standpunkt zu bestimmen. Architektur kann in diesem Kontext auch als ein Serious Game verstanden werden, in dem auch pädagogische Absichten vermittelt werden können. Die Teilnehmer dieser Tagung kommen aus verschiedenen Disziplinen, sind aber fast alle ursprünglich als Architekten ausgebildet worden.

Die Tagung ist kostenlos, es wird aber um eine Anmeldung unter architektonikdesvirtuellen@zhaw.ch gebeten. Die Tagungssprache ist Englisch.

— Tibor Joanelly

The architectonics of virtual spaces
Tagung in der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln, Samstag 9.6.2018, 9.30–17.30 Uhr

Organisiert von Andri Gerber, Institut Urban Landscape, ZHAW in Zusammenarbeit mit Werner Oechslin und unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds.

© ZHAW
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