Ein Wiedersehen in Basel

Vielleicht ist es nur eine subjektive Empfindung: Aber der September platzt mit Veranstaltungen aus allen Nähten. Es dünkt einen, alle wollten nachholen, was zwei Jahre nur remote möglich war. So geht es auch der Kunstmesse Art Basel, die statt im Juni vom 24. bis zum 26. September in Basel stattfindet. Mit Zertifikat und Maske natürlich. Zahlreiche Nebenschauplätze widmen sich dann ebenfalls der Kunst und anverwandten Orten, so auch die Ausstellungen der Schweizer Kunst- und Designpreise Swiss Art Awards und Swiss Design Awards, die das Bundesamt für Kultur BAK jedes Jahr vergibt.

Wir erinnern uns: EMI gewann in der Kategorie Architektur der Swiss Art Awards vor zwei Jahren und zeigt diese Woche mit eineinhalb Jahren Verzögerung die siegreiche Installation Anthropomorphe Form. Ihre Intervention ist im Wesentlichen eine textile Decke, die den ganzen Raum der Halle 3 einnimmt und diesen spiegelt: Das transluzide Textil, das an Seilen in fünf Achsen aufgehängt ist, wird durch einen Algorithmus bewegt. Dieser verarbeitet unterschiedliche Parameter der menschlichen und atmosphärischen Aktivität im Raum wie etwa den Geräuschpegel, die Anzahl und Verteilung der Besucherinnen oder die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen. EMI hat das Projekt zusammen mit Fabian Bircher realisiert, und es lässt sich diese Woche vor Ort erleben.

Great minds think alike

Unter den bewegten Stoffbahnen befinden sich die ausgestellten und teilweise prämierten Arbeiten der Design- und Kunstpreise sowie die Gewinnerinnen und Gewinner des Prix Meret Oppenheim (Georges Descombes gewann als Architekt, beziehungsweise Landschaftsarchitekt) und des Schweizer Grand Prix Design. Uns freut besonders, dass mit Maria Pomiansky eine Künstlerin unter den 11 Preisträgerinnen und Preisträgern der Art Awards ist, die wir bereits vor dem Bundesamt für Kultur entdeckt haben: Sie hat 2018 unsere Cover gestaltet und ist für werk, bauen + wohnen gereist, hat am Rand von Bellinzona gemalt, im Freiburger Bauerndorf Cressier, in der Winterthurer Leimenegg, in Basel oder auch im vorarlbergischen Schlins – immer Plein-Air.

Und last but not least dürfen wir uns auf das nächste Jahr freuen, wenn MacIver-Ek Chevroulet, die Preisträgerin und der Preisträger des diesjährigen Kunstpreises, Sparte Architektur, die Halle 3 der Messe Basel in Beschlag nehmen werden. Sie haben zusammen mit Comte Meuwly den Club Absinthe umgebaut, den wir in wbw 3-2021 «Starke Dörfer» zeigten.

— Jenny Keller

Swiss Art Awards und Swiss Design Awards
Messe Basel, Halle 3; Eingang via Maulbeerstrasse.
Ausstellungen: 21.–26. September
Di: 10–19 Uhr
Mi–Sa: 10–20 Uhr
So: 10–18 Uh

Die Installation Anthropomorphe Form in der leeren Halle. Bilder: BAK
© BAK
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Die Swiss Art und Design Awards 2021 in Basel