Eine Zukunft für das Farelhaus Biel

Fünf Bieler Architekten sind angetreten, das Farelhaus in Biel als Architekturdenkmal zu retten und wieder zu einem öffentlichen Ort in der Stadt zu machen.
Das Farelhaus gehört zu den wichtigsten Bauten des bedeutenden Bieler Architekten Max Schlup (Kongresshaus Biel, Sportschule Magglingen u.a.), es war in den 1960er und 70er Jahren ein Brennpunkt der gesellschaftspolitischen Debatten in der Stadt: Das Farelhaus im Zentrum von Biel wurde 1958 von der Gesamtkirchgemeinde erbaut. Mit einem grossen Saal im Hof, mit Café, Sitzungszimmern, Büros, Wohnungen und einem Heim für junge Frauen war es von Anfang ein multifunktionaler Bau. Seine elegante Stützen-Platten-Konstruktion mit der ersten Curtain Wall im Kanton Bern machte das Farelhaus zum Symbol für die Offenheit der «Zukunftsstadt Biel». Die Zeit der heissen Debatten und vollen Säle im Farelhaus ist freilich lange vorbei. Die Kirchgemeinde, längst nicht mehr in der Lage, das Gebäude adäquat zu pflegen, suchte nach einem Käufer.
Fünf jüngere Bieler Architekten boten sich an, das Haus zu retten. Reto Mosimann (spaceshop Architekten), Oliver Schmid und Ivo Thalmann (0815 Architekten), Stephan Buchhofer (Bart Buchhofer) und Simon Schudel (sim Architekten), machten im Frühling 2016 mit einem überzeugenden Konzept das Rennen: Sie wollen den Bau, der unter vielen kleinen Umbauten fast mehr gelitten hat als unter dem Mangel an Unterhalt, Schritt für Schritt wieder in der ursprünglichen Klarheit erstehen lassen und einen öffentlichen Ort in der Stadt schaffen. Am Wochenende vom 28. – 30. Oktober ist «Ouverture» – sie lohnt eine Reise nach Biel: Mit Konzerten, Party, Führungen, Vorträgen und auch einem Kinderprogramm zeigen die neuen Betreiber, was sie können – und welch ein Magnet das Farelhaus zukünftig in Biel wieder werden kann. www.farelhaus.ch

— Daniel Kurz
© Farelhaus AG
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