Innovativer Erdbebenschutz wird prämiert

Es ist wahr: Die geltenden Normen zum Erdbebenschutz geben oftmals den Ausschlag dafür, bestehende Bauten abzureissen, weil sich der Aufwand zur Ertüchtigung nicht rechnet. Das führt nicht nur zum Verlust an Baukultur, sondern auch zum klimaschädlichen Verschleiss von Grauer Energie. Dass dies nicht sein muss, zeigen die Preisträger des Seismic Award, den die Schweizerische Stiftung für Baudynamik und Erdbebeningenieurwesen seit 2007 alle drei Jahre auslobt. Unter ihnen finden sich immer wieder innovative und inspirierende Umbaukonzepte. Denn der Seismic Award ist ein ausgewiesener Architekturpreis: Er fördert nicht nur technisch, sondern insbesondere architektonisch herausragende Neu- oder Umbauten. Die meisten der ausgezeichneten Objekte fanden in der Fachpresse Beachtung – auch in werk, bauen + wohnen.

2021 vergibt die Stiftung den Award zum sechsten Mal, dezidiert als Ingenieur- und Architekturpreis für erdbebensicheres Bauen. Damit will sie eine frühzeitige Zusammenarbeit von Architekt und Ingenieurin im Entwurfsprozess fördern. Und sie will aufzeigen, dass dadurch hochwertige und kostengünstige Lösungen möglich sind.

Ausgezeichnet werden zwei architektonisch überzeugende und gemäss den SIA-Tragwerksnormen erdbebensicher gestaltete Gebäude. Neben einer Urkunde und einer Bautafel winkt ein Preisgeld von 15'000 Franken. Zugelassen sind neue, ertüchtigte oder erweiterte Gebäude in der Schweiz und in Liechtenstein, die 2015 bis 2020 fertig gestellt wurden. Die Bewerbungsfrist für Architektur- und Ingenieurbüros und Bauherrschaften läuft bis zum 31. März 2021. Weitere Informationen und die Eingabeunterlagen sind online zugänglich.

— Redaktion
Aufstockung in Genf-Sécheron von Burrus-Nussbaumer
© Joël Tettamanti
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