Neue Bekannte an den Swiss Art Awards

Wiedersehen macht Freude. In diesem Fall sogar ein wenig stolz. Grillo Vasiu haben den diesjährigen Swiss Art Award (SAA) in der Kategorie Architektur gewonnen und werden im nächsten Jahr die Messehalle in Basel mit einer Intervention an der Schnittstelle von Kunst und Architektur bespielen. Sie tauchten auch in unserem Heft «Netzwerke der Jungen» (wbw1/2–2020) auf und waren Teil von JAS, Junge Architektur Schweiz. Mit ihrer Installation Moving is allowed hängen sie eine bewegliche Fläche (im Modell eine Membrane aus Metall) zwischen die bestehenden Pfeiler der Halle. In deren Mitte ist ein kreisrundes Loch ausgestanzt. Die Membran ist an zwei dünnen Kabeln aufgehängt, und während ein Gegengewicht diese Membrane bewegt, entstehen unterschiedliche Räume, in die man sich bei der Ausstellung im nächsten Jahr begeben kann. Das Loch wird zur Tür oder zum Fenster.

Ein weiteres Wiedersehen gibt’s in Basel derzeit: McIver-Ek Chevroulet nahmen die Fassade von Theo Hotz’ Halle 1.1 auseinander. Auch sie sind alte Bekannte; In unserem Heft «Starke Dörfer» (wbw 3–2021), haben Sie ihren Club Absinthe vorgestellt. Als Sieger in der Kategorie Architektur der SAA von letztem Jahr holen McIver-Ek Chevroulet mit einem aussenfahrenden Baustellenlift buchstäblich die Leute von der Strasse (dem Riehenring hinter dem Messeplatz) in die Welt der Kunst. Für die Arbeit Deliberate Leak musste ein Element der grossformatigen Festverglasung ausgebaut werden – eine Öffnung der anderen Art. Die Fahrten mit dem Lift sind jeweils begleitet von einer Architektin, einem Architekten, und man hat während rund drei Minuten Zeit, sich zu unterhalten und kennenzulernen – sofern man schwindelfrei ist.

— Jenny Keller
© Bild: Guadalupe Ruiz, BAK
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Bilder: Susanna Koeberle