Advertorial aus 10–2024

Plötzlich hat die Verbundlüftung eine Fan-Gemeinde

Minergie Schweiz

Die Verbundlüftung hatte lange keinen einfachen Stand auf dem Markt. Inzwischen ist sie für mehr Firmen zur interessanten Alternative geworden: Sie geht den Low-Tech-Trend mit, erleichtert Sanierungen und punktet beim Portemonnaie. 

Nicht nur im Wohnbereich, auch bei Zweckbauten wie Schulen oder Bürogebäuden wird die Verbundlüftung zunehmend zu einer beliebten Alternative. «Lange erhielt sie vom Markt keine grosse Beachtung», sagt Robert Minovsky, Leiter Technik bei Minergie. Die Erich Keller AG war 2011 eine der ersten Firmen, die die Verbundlüfter eingesetzt haben. «Minergie war damals zusammen mit der Stadt Zürich quasi der Geburtshelfer des Verbundlüfters», erinnert sich Pascal Thür, Mitinhaber der Erich Keller AG. Die Stadt Zürich lancierte im Jahr 2010 den Produktwettbewerb «Aktive Überströmer». Dieser hatte das Ziel, eine einfache, ästhetische und günstige Variante für den Einbau von Komfortlüftungen zu schaffen. Das noch wenig bekannte System der aktiven Überströmer sollte damit weitergebracht werden. Die Erich Keller AG gewann den Wettbewerb mit dem dazu entwickelten Türverbundlüfter. Auch Pascal Thür stellt 14 Jahre später eine Zunahme des Interessens fest. «Der Korridor dient als Lunge, er erhält seine Luft von der kontrollierten Lüftung, die Räume bedienen sich danach aus dem Korridor. Das Lüftungssystem ist damit einfacher, effizienter und bedarfsgerecht – trotz weniger installierter Technik», sagt er. Ein weiterer Vorteil sei die Flexibilität. «Die Eigentümerinnen und Eigentümer behalten die volle Flexibilität und verbauen sich nichts. Verbundlüfter kommen grösstenteils in Trennwänden von Geschäftsliegenschaften zum Einsatz, mit den Mietern wechseln auch Trennwände.»  

Etwas kritischer beobachtet die Entwicklung Dominik Hof, Leiter Marketing Kommunikation bei der Zehnder Group Schweiz AG. Aus seiner Sicht ist die Verbundlüftung noch nicht am Markt angekommen. Obwohl auch er sagt: «Ein möglicher Vorteil wären Kosteneinsparungen, da weniger Lüftungsmaterial eingebaut werden muss», so Hof. «Im Gegensatz zu den Abluftanlagen hat man viel weniger Wärmeverluste und keine Zugerscheinungen, und der Endkunde hat immer frische Luft im Gebäude», findet der Marketingleiter der auf Lüftungen spezialisierte Zehnder Group weitere Vorteile für die Verbundlüftung.  

Erstmals flächendeckend eingesetzt 

Im Jahr 2016 haben EBP Schweiz und Atelier 5 den Businesspark der Swisscom in Ittigen BE realisiert. Der Businesspark wurde vom Bundesamt für Energie mit dem «Watt d’Or» ausgezeichnet. Das innovative Lüftungskonzept besteht dort aus einem Frischluftbereich im Atrium, welches mit über die Wärmerückgewinnung vorgewärmter Aussenluft versorgt wird. In den Büroräumlichkeiten wird die verbrauchte Luft nach Bedarf abgesaugt und mittels Nachströmung aus dem Atrium ersetzt. Dies macht ein möglichst installationsarmes Konzept ohne Komforteinbussen möglich. Sitzungszimmer werden mittels aktiver Überströmer bedarfsgesteuert versorgt. Die aktiven Überströmer mit den integrierten Schalldämmmassnahmen wurden von der Erich Keller AG erstmals flächenbündig in der Wand eingebaut. Die geforderte Luftmenge betrug erstmals über 200 Kubikmeter pro Stunde. «In den ersten Jahren war die Skepsis gegenüber dem Verbundlüfter noch sehr stark zu spüren», sagt Robert Minovsky, Leiter Technik bei Minergie.» Entsprechend hat die Erich Keller AG viel Energie in das Marketing investiert. «Wir waren an vielen Anlässen präsent und fahren seit vielen Jahren mit Studenten der Gebäudetechnik zu Referenzobjekten. Mittlerweile haben wir es mit Ingenieuren zu tun, die mit diesem System gross geworden sind», freut sich Thür. 

Luftführung ohne aufwendiges Kanalnetz 

Ein anderes Beispiel ist die Schulanlage Pfingstweid. Das 2019 fertiggestellte Gebäude ist als Tagesschule konzipiert und bietet Raum für rund 180 Kinder von 6 bis 13 Jahren sowie für 30 bis 40 Lehr- und Betreuungspersonen. «Die Verbundlüftung erlaubt die Luftführung ohne ein aufwendiges Kanalnetz, was platzökonomisch interessant ist und gestalterische Vorteile mit sich bringt», so Simon Hess von der Ernst Basler+Partner AG, Zürich (EBP), die beim Projekt für die Gebäudetechnik verantwortlich war. Die Frischluft gelangt ohne zusätzliche Leitungen und Rohre über Durchlässe in Bodennähe, über die sogenannten Verbundlüfter, in die Unterrichtsräume.  

Die Verbundlüfter erlauben je nach Bedarf eine Erwärmung oder eine Kühlung der Luft, sodass diese optimal temperiert bei den Nutzenden ankommt. Die Lüftung erfolgt sehr bedarfsorientiert anhand der CO2-Konzentration im Korridor und mittels Präsenzmeldern in den Schulräumen. Dadurch wird ein Überlüften der Räume verhindert und weniger thermische und elektrische Energie verbraucht. Dieses Lüftungssystem ist sehr energieeffizient. Die verbrauchte Luft wird über spezielle Öffnungen oberhalb der Zimmertüren abgezogen und wieder in die Korridore abgeführt. Die Umluftklimageräte transportieren die Zu- und die Abluft so effizient, dass auf eine CO2-abhängige Steuerung der Luftmenge verzichtet werden kann und stattdessen die Geräte auf eine konstante Luftmenge bei Präsenz im Raum eingestellt sind.  

Serienprodukte erhöhen Attraktivität 

Da Firmen vermehrt Serienproduktionen herstellen, sind die Fragezeichen bei den Wartungsarbeiten nicht mehr so gross, wie sie bei Einzelanfertigungen in der Vergangenheit waren. Ein Treiber ist auch der Low-Tech-Trend. Dank aktiver Überströmer sind nicht viele Lüftungsrohre an der Decke notwendig, dadurch ist die Verbundlüftung auch kostengünstiger und benötigt weniger Platz, was gerade bei Sanierungsbauten mit zu geringer Raumhöhe hilfreich ist. 

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