Aufbruch statt Abbruch

Wenn die Argumente fehlen, die Bauherrschaft für den Erhalt eines Bauwerks zu überzeugen, hilft eine Webseite weiter. Sie führt Beispiele von gelungenen Umbauten, in denen heute gewohnt wird. Entstanden ist diese Datenbank mit Best-Practice-Beispielen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, weil für deren Erhalt weniger Fürsprache zu erwarten ist als für Gebäude mit einem Schutzstatus oder einem «emotional höheren Wert».

Die Datenbank Aufbruch statt Abbruch ist eine Massnahme der Fachgruppe für die Erhaltung von Bauwerken (FEB). Diese Vereinigung des SIA existiert seit 1994 als interdisziplinäre Plattform. Sie versammelt jene, die unter Bauen nicht nur Neu-Bauen verstehen, sondern auch Instandsetzung, Anpassung, Umnutzung, Teilersatz oder Ergänzung. Die Projekte auf der Website werden mit Text, Bildern, Plänen und den wichtigen Kennwerten zu Kosten oder Energie (vorher und nachher) vorgestellt. Man wähnt sich an die beliebte Rubrik werk-material erinnert und kennt die monatliche Auszeichnung eines Bauwerks und dessen Präsentation durch Standardfragen von anderen Plattformen.

Damit die Datenbank wächst, ist die FEB stets auf der Suche nach neuen Beispielen, wobei ein möglichst breites Spektrum an Eingriffstiefen abgebildet und mit Kennwerten belegt werden soll. Nur so können Bauherrschaften zum Umdenken animiert werden, damit der Bestand Bestand hat.

— Jenny Keller
© Fabienne Schneider
Anzeige