Folly am Rhein, Musik im Düker

Am Kleinbasler Brückenkopf der Mittleren Brücke, direkt neben der sitzenden Helvetia, die melancholisch auf den ins Ausland fliessenden Rhein blickt, steht für kurze Zeit ein luftig-leichter Pavillon. Ein Windstoss könnte das feine Gespinst aus Bambusstäben und Gerüstträgern wegblasen, so scheint es, und tatsächlich schwingt das an dünnen Drähten aufgehängte Dach in der bewegten Luft. Erbaut hat diese Folly das Basler Büro HHF Architekten; sie dient als Infoträger und -stand, als Treffpunkt und überhaupt als Wahrzeichen der Zeiträume, einem Festival für Neue Musik und Theater, das dieses Jahr zum ersten Mal stattfindet. Das Besondere daran ist die enge Verknüpfung von Musik und den Räumen, in denen sie erzeugt und gehört wird: Zeiträume verlässt die konventionellen Spielstätten und bietet Konzerte an ungewohnten Orten an, so etwa in der Rhenus-Umschlaghalle in Kleinhüningen oder in einem Leitungstunnel (Rheindüker) bei der Dreirosenbrücke. Parallel zum Festival, das bis zum 13. September läuft, findet im Schweizerischen Architekturmuseum S AM die Ausstellung Der Klang der Architektur statt.

— Caspar Schärer
© Caspar Schärer
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