Altneu ausgezeichnet

Der in diesem Jahr zum 25. Mal verliehene Prix Meret Oppenheim geht an die Künstlerin Pamela Rosenkranz, den Kunstgiesser Felix Lehner und den Architekten Miroslav Šik. Wie jedes Jahr ehrt das Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem Preis «herausragende Schweizer Kunstschaffende».

Besonders die beiden Herren dürften der Architektenschaft bekannte Namen sein. Felix Lehner (1960) ist vor allem durch das Sitterwerk bei St. Gallen bekannt. Dass dort in den letzten 30 Jahren ein pulsierendes Konglomerat aus Kunstgiesserei, Bibliothek, Handwerksbetrieb, Ausstellungsräumen, Ateliers und Materialarchiv entstand, ist zu einem grossen Teil seinem Engagement zu verdanken. Mit 22 Jahren eröffnete er 1983 seine eigene Kunstgiesserei in Beinwil – eine Ausbildung für diesen Beruf gab es damals noch nicht, also lernte er ihn kurzerhand selber. 1994 verlegte er den Betrieb nach St. Gallen, wo er heute ein Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitenden leitetet. Wir haben im Heft 11-2024 darüber berichtet.

Der in Prag geborene Architekt Miroslav Šik (1953) ist ein wichtiger Vertreter der Analogen Architektur, lehrte über 20 Jahre lang an der ETH Zürich und prägte damit eine ganze Generation von Architekten und Architektinnen: Zu seinen Schülern gehören Conradin Clavuot genauso wie Christian Kerez. Seit seiner Emeritierung 2018 lehrt er an der Kunstakademie in Prag, wo ihm 2024 auch der Staatspreis des tschechischen Kulturministeriums verliehen wurde.

Ergänzt wird das Trio von Pamela Rosenkranz (1979). Sie hat in Bern und Amsterdam studiert und untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit biochemische Prozesse und Materialien, die unser Verhalten und unsere Wahrnehmung beeinflussen. Ihre Arbeiten, die von raumbildenden Installationen, über Skulpturen bis zu Performances reichen, waren bereits auf der New Yorker Highline zu sehen, im Kunsthaus Bregenz ausgestellt oder 2015 an der Kunstbiennale in Venedig zu bestaunen. Wir gratulieren! 

— Jasmin Kunst
Mit seiner Lehre der Analogen Altneuen Architektur prägte Miroslav Šik über 20 Jahre lang die Entwurfslehre an der ETH Zürich. Bild: Honza Sakař
© Mit seiner Lehre der Analogen Altneuen Architektur prägte Miroslav Šik über 20 Jahre lang die Entwurfslehre an der ETH Zürich. Bild: Honza Sakař
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