Vierzig Positionen aus Kunst, Architektur und anderen Raumdisziplinen versammelt The Great Repair. Ihnen ist gemein, dass sie Reparatur als Paradigma ansehen. An inhaltlicher Breite fehlt es nicht: Suffizienz, Langlebigkeit, Solidarität, Wiederaneignung, Pluralität und Sorgearbeit werden als Praktiken, aber auch als Politik der Reparaturgesellschaft erkundet. Im Visier steht die Wegwerfmentalität. Getrieben vom scheinbar nie endenden Wachstum, führte die Logik des Verbrauchs zur Ausbeutung der Natur und des Menschen selbst. Ausgehend vom Gebäude der Berliner Akademie der Künste macht der Rundgang Räume und Prozesse der Pflege und Instandhaltung sichtbar. Diese zeigen, welche Sisyphusarbeit die Reparatur darstellt, denn sie geschieht im Kleinen, im Alltäglichen – im Verborgenen. Und doch bildet sie einen neuen Wirtschaftszweig, denn schon heute werden Infrastrukturen und Gebäude öfter weitergenutzt als abgerissen. Der einzig richtige Weg, denn eins macht die Ausstellung unmissverständlich klar: Wir sind zur Reparatur verpflichtet.
Ausstellungshinweis
The Great Repair
bis 14. Januar 2024
Akademie der Künste Berlin
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
www.adk.de
Di–Fr 14–19, Sa/So 10–19 Uhr
Begleitpublikation
The Great Repair
ARCH+ (Hg.)
Spector Books, Leipzig 2023
192 Seiten, 140 Abb.
23.2×29.4 cm
CHF 42.—
ISBN 978-3-959057-13-4