10 – 2013

New monuments

In 1974 Rolf Kessler attacked the devastation wreaked during the boom years in his manifesto “Bauen als Umweltzerstörung» (Building as Destruction of the Environment). In the opinion of the Neue Zürcher Zeitung back then his alarming images offered “a gallery of ugliness, a collection of design weakness, frozen in concrete, metal and glass”. In addition to dealing with the pre-industrial legacy the conservation institutions, which developed greater strength through the European Year of the Monument in 1975, also began to look at historicism – and soon afterwards at classic modernism, too. This gradual approach to the present has arrived at buildings from the 1970s and 1980s whose value has long since been recognized. This raises the question about how to deal with these witnesses to the period. The size alone of many housing developments, schools and multi-functional complexes, but above all the large numbers of them present owners, architects and monument conservation with hitherto unknown challenges.

Vom Feindbild zum Denkmal

Die Image-Krise der Architektur in den 1970er Jahren

Dieter Schnell

In den vierzig Jahren, die seit seit der Ölkrise 1973 vergangen sind, hat sich das Verhältnis zur damaligen Architektur stark verändert. Als uniform und unmenschlich abgetan, erfährt nun das Bauen der Hochkonjunktur qualifizierte Fürsprache. Einem breiten Laienverständnis entziehen sich die Qualitäten der Architektur jener Zeit aber nach wie vor.

Architektur mit Streitwert

Denkmalschutz für Nachkriegsbauten?

Isabel Haupt

In mehreren Schweizer Kantonen sind Erweiterungen der Inventare in Arbeit. Umfang und Qualität der Bauproduktion jener Zeit stellen die Denkmalpflege vor Probleme der Auswahl und der Dokumentation sowie die Suche nach umfassenden Strategien der Erhaltung. Nur gründliche Kenntnisse ermöglichen fundierte Entscheidungen über den Umgang mit diesem baulichen Erbe.

Strategien zum Erhalt moderner Architektur

Franz Graf, Giulia Marino

Bedeutung und Qualität der Architektur haben entscheidenden Anteil daran, ob respektvoll konserviert oder verändert werden soll. Bei hohem Denkmalwert ist eine auf materieller Authentizität beruhende Instandsetzung und Mängelbehebung die angemessene Methode. Ein wissenschaftlich begleiteter, möglichst weitgehender Erhalt der Substanz hat sich praktisch wie finanziell bewährt. Ein Plädoyer für eine vertiefte Bauforschung.

Originaltext Französisch

Besseres Benehmen

Instandsetzung der Hardbrücke in Zürich

Caspar Schärer

Die Hardbrücke in Zürich, ein wenig geliebtes, aber wichtiges Bauwerk für innerstädtische Verbindungen wurde von Boesch Architekten neu gestaltet. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Einbindung in das Quartier und den raumbildenden Qualitäten. Die zuvor sperrige Brücke bettet sich jetzt besser in ihren neuen Kontext ein.

Wiederbelebter Brutalismus

Sanierung Haus Cleric Chur von Pablo Horváth

Michael Hanak, Ralph Feiner (Bilder)

Einer der prägendsten Bauten der Nachkriegsmoderne in Chur – das ehemalige Lehrerseminar – ist instand gesetzt. Mit Bedacht, Feingefühl und Respekt hat Pablo Horváth dieses junge und nicht geschützte Baudenkmal adaptiert, im Sinn einer interpretierenden Rekonstruktion.

Unterm Schutzengel

Sanierung und Umbau Brunnmatt-Schulhaus in Basel

Tibor Joanelly, Erik Schmidt (Bilder)

Das 1964 erbaute Schulhaus Brunnmatt von Walter Maria Förderer, Rolf Georg Otto und Hans Zwimpfer figuriert im Basler Inventar schützenswerter Bauten. Fierz Architekten haben es im Hinblick auf eine schulische Reform behutsam erneuert. Anpassungen erfolgten mittels kleiner, auf die originale Gestaltung bezogener Freiheiten.

Ringen um Angemessenheit

Pilotprojekt für die Grossüberbauung Tscharnergut in Bern

Daniel Kurz

Die Hochhäuser der Berner Grossüberbauung Tscharnergut müssen nach 50 Jahren saniert und an heutige Bedürfnisse angepasst werden. Rolf Mühlethaler und Matti Ragaz Hitz haben ein Pilotprojekt verfasst, das widersprüchlichen Anforderungen Rechnung trägt und trotz einer namhaften Vergrösserung der Wohnfläche die Einheit der Siedlung als Ensemble sicherstellt.

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Varia

Dichtestress? Caspar Schärer philosophiert über die Enge in der Menge. Ausserdem: ein preiswerter Sessel fast wie von Paulo Mendes Rocha.

Debatte

Tramplanung ist Städtebau. Neue Tramlinien in Zürich und Bern – gegensätzliche Philosophien.

Wettbewerb

Der Wettbewerb zur Erweiterung des Universitätsspitals Basel hat gleich nach Bekanntwerden des Juryentscheids zur Kontroverse geführt.

Recht

Beschränkte Gültigkeit der SIA-Norm 118 als AGB

Rattern auf Kautschuk

Martin Saarinen

Wer meint, der «Pirelli-Boden» stehe typisch für die 1980er Jahre, sei eines Besseren belehrt: Schon Pierre Chareau begeisterte sich – sehr zukunftsweisend – dafür.

Empfindungen für die unscheinbaren Dinge

Martin Steinmann

Miroslav Šik hat in Zug ein Schulhaus aus den 1960er Jahren zu Alterswohnungen umgebaut. Dabei ging er konzeptionell streng und gleichzeitig undogmatisch vor.

Verdichten in der Kleinstadt

Matthias Benz, Andrea Helbling (Bilder)

In Brugg haben Pool Architekten für den Bauernverband einen Bürobau und ein Mehrfamilienwohnhaus entworfen. Dieses zeichnet sich durch Wohnungen mit unterschiedlichen Raumhöhen sowie Veranden aus, wie man sie von Stadtvillen kennt.

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Gestapelter Kontext

Johann Reble

Fünf Häuser in Rapperswil SG von Lukas Lenherr, Zürich

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Glarner Lösung

Manuel Pestalozzi

Mehrfamilienhaus Müsli in Elm von Marti AG Architekten, Matt

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