1/2 – 2014

Spaces for Culture

The production of culture is marked by a strikingly sharp contrast: on one side the “palaces”, the institutions for the cultured bourgeoisie, supported to the hilt by generous subsidies and housed in magnificent buildings in centre city locations; on the other the “sheds”, whose protagonists exist in a state of permanent economic uncertainty — unstable, constantly reforming groups with a short half-life that implant themselves wherever they are allowed to. This issue shows spaces in which culture is not only offered, but also produced, devised and worked-out. In each case this is done in abandoned industrial buildings – from a mill to a coal mine to a ship-building shed – which offer unwieldy frameworks and spaces of unusual dimensions. The strategies for adaptation are as varied as the buildings and the means available: quick occupation and programming in Geneva, minimalistic pragmatism in Winterthur and Marseille, overwhelming spatial opulence in Genk and Dunkirk.

Die Produktionsstätte

La Friche la Belle de Mai, Marseille von ARM

Francesco della Casa

Auf dem Areal einer ehemaligen Zigarettenfabrik in Marseille entwickelt sich seit zwanzig Jahren die Kulturinsel «La Friche la Belle de Mai» als gemein-schaftliches Werk von Kulturschaffenden und Behörden. Ein intelligenter, von den Nutzern in enger Zusammenarbeit mit den Architekten von ARM erarbeiteter Masterplan qualifizierte die «Friche» als ein Schlüsselprojekt der Europäischen Kulturhauptstadt Marseille 2013. Der Umbau zog aus bescheidenen Mitteln auf pragmatische und ausdrucksstarke Weise seinen Vorteil.

Originaltext Französisch

Musik als Magnet

Claudia – House of Sounds in Winterthur-Töss von OOS

Sabine von Fischer

Das House of Sounds steht an der Einfahrt nach Winterthur direkt an der achtspurigen Autobahn. An der schon lange leer stehenden Steigmühle bissen sich einige Investoren die Zähne aus, bis die Zürcher Beteiligungsgesellschaft «Zürichparis» ein tragfähiges Betriebskonzept entwickelte und zusammen mit dem Architekturbüro OOS umsetzte. Musik oder besser: Klänge bilden die Grundlage eines unerwartet vielfältigen Nutzungsmixes.

Blitzschnelle Übernahme

Pavillon Sicli – Urbanisme, Architecture, Design in Genf

Anna Hohler

Rund 800 Quadratmeter Grundfläche überwölbt die hohe Betonschale, die der Ingenieur Heinz Isler 1968 in Genf für den Feuerlöscherhersteller Sicli baute. Dieser ist 2011 ausgezogen und hat den spektakulären Raum dem Kanton verkauft. Dank raschem Handeln läuft hier schon seit März 2012 ein Programm von Ausstellungen und Veranstaltungen, das der Verein «Maison de l’architecture» koordiniert.

Originaltext Französisch

Ökosystem für Kreative

Die C-Mine in Genk, Belgien

Koenraad Van Cleempoel & Rob Cuyvers, Stijn Bollaert (Bilder)

Mit entschiedener Konsequenz trieben die flämische Regionalregierung und die Behörden der belgischen Kleinstadt Genk die Transformation eines aufgegebenen Steinkohlebergwerks zu einem vorbildlichen und mehrfach preisgekrönten Kreativ-Cluster voran. Herzstück des neuen Komplexes ist das Kulturzentrum, welches das Architekturbüro 51N4E in die ehemalige Energiezentrale der Zeche einbaute. Die Umbauarbeiten erfolgten mit grossem Respekt vor der bestehenden, zum Teil unter Schutz stehenden Substanz.

Originaltext Niederländisch

Schatten des Zweifels

Das FRAC Dünkirchen von Lacaton & Vassal

Paul Vermeulen, Philippe Ruault (Bilder)

In Dünkirchen an der Kanalküste haben Lacaton & Vassal für den Fonds régional d’art contemporain (FRAC) eine Lager- und Ausstellungsstruktur für 1500 Kunstwerke zeitgenössischer Kunst gebaut. Die ausrangierte Halle einer Schiffswerft mit ihrer charakteristischen Basilikaform wurde von den Pariser Architekten in den gleichen Ausmassen und in gleicher Kontur einfach verdoppelt. Das Konzept wirkt auf den ersten Blick schlüssig und einleuchtend, doch es zeigt sich, dass die offen konzipierte Architektur auch an Grenzen stösst.

Originaltext Flämisch

Advertisement

Nachrichten

«Bauen und Wohnen» ist neu im Schweizer Baugedächtnis abrufbar. werk, bauen + wohnen und der BAS lancieren gemeinsamen Architekturkritik-Wettbewerb «Erstling» und der BSA und die SIA fordern Teilnahmeverzicht beim Neubau ZHB in Luzern.

Debatte

Die Bündner Nationalrätin Silva Semadeni zur Zweitwohnungsinitiative

Wettbewerb

Esplanada Nord, Gaswerkareal in Biel

Nachruf

Eduard Neuenschwander, Architekt BSA, 1924–2013

Markt

Problem- und Chancenzone Erdgeschoss

Zeitzeichen

Nähe gewinnen zu den Dingen

Hans Bloesch (1919) und Gion A. Caminada (2014)

Anlässlich des 100. Geburtstags unserer Zeitschrift stellen wir über das Jahr zehn aktuelle Positionen zur Architektur der Gegenwart zehn Artikeln aus 100 Jahren «Werk» gegenüber. Den Auftakt macht Gion A. Caminada, der in seinem Aufsatz wie Hans Bloesch 1919 das Wesentliche in der Architektur im Realismus und in lokalen Bezügen sucht.

Stadtpark für das 21. Jahrhundert

Park am Gleisdreieck Berlin von Atelier Loidl

Florian Heilmeyer, Julien Lanoo (Bilder)

Mit dem Park am Gleisdreieck Berlin realisierte das Atelier Loidl ein offenes Landschaftsystem mit vielfältigen Räumen und Atmosphären. Der vorurteilsfreie Umgang mit dem Bestand und die Beteiligung unterschiedlicher Nutzer haben ein vorbildliches Projekt wachsen lassen.

Echt authentisch

Promenade Klybeckquai in Basel von Fontana Landschaftsarchitektur

Caspar Schärer, Robert Adam (Bilder)

Die Promenade am Kleinbasler Rheinufer ist um rund anderthalb Kilometer verlängert worden. Zwischen Dreirosenbrücke und der Wiese-Mündung haben Fontana Landschaftsarchitekten in einer rauen Umgebung ein einfaches, alltagtaugliches Gestaltungsgerüst etabliert.

werk-material 02.02 / 628

Vom Dorf ein Bild machen

Roland Züger

Primarschulhaus Buttisholz von Elmiger Tschuppert Architekten & Mai Architektur in Luzern

werk-material 02.02 / 629

Vom Dorf ein Bild machen

Roland Züger

Primarschulhaus Dietlikon von Baumberger & Stegmeier AG, Zürich

Subscribe to werk, bauen + wohnen and don't miss a single issue, or order this issue.