3 – 2024

Preserve

In a world which, although faced with an eco­logical crisis, nevertheless continues uninhib­ itedly to focus on growth and progress, thinking about conservation seems anachronistic and yet obvious. John Ruskin (1819 – 1900) who, con­fronted with the growth of industrialization in the nineteenth century, became a convinced defender of existing values, must have experi­enced something similar. An aesthete and keen observer of the age he lived in, he saw in the technical development of the landscape and the decay of historic cities the loss of the founda­ tions of architecture. “Venice is quickly dissolv­ing, like a piece of sugar in a cup of tea!” he noted, and in his precise drawings began to re­cord obsessively that which he believed was destined to decay. In 1853 he put his theoretical reflections on paper in The Stones of Venice, a work that was to become a basis of modern conservation theory.

Today Ruskin’s relevance for our world is to be found primarily in that area of his thought that extended beyond the boundaries of the individual disciplines he represented — for him conservation was a social project. And today conservation is still most successful if cultural, ecological, and economic issues are considered together, rather than being played off against each other. Therefore, cooperation with the con­servationists is a central theme of this issue, which shows that to bring historic building stock into the future lastingly the collaboration of all involved, and negotiations between interests are of primary importance.

The Werkstadt site of the SBB in the west of Zurich, demonstrates this principle at an urban planning scale; here existing building stock is not to be adapted to suit the func­tion but the other way around. At a smaller scale, the same principle is illustrated by a romantic ruined castle in the Bündner Herr­schaft, where a local initiative supported the conservation efforts. For this issue we found our “Stones of Venice” in St Gallen, where Claude Paillard’s theatre, a building that uses a power­ful concrete idiom, was renovated and extend­ ed, and, equally, during our visit to a building site in Basel. There an experienced team of experts has breathed a second life into a parish centre by — very much in Ruskin’s sense — paying great attention to handcraft.

Erhalt als Haltung

Die Kunst des kleinen Eingriffs

Elisabeth Boesch, Konstanze Domhardt und Heiko Schiller im Gespräch mit Lucia Gratz und Christoph Ramisch

Die Motive, sich für den Erhalt von Gebautem einzusetzen, sind ganz unterschiedlich. Mit einer Denkmalpflegerin, einer Architektin und einem Mitglied der Gruppe Countdown 2030 sprechen wir über den Sinn und die Mittel des Erhalts. Welche Verantwortung tragen Architekturschaf­fende dabei?

Sondieren, sichern, säubern

Umnutzung Gemeinde­haus Oekolampad in Basel von Vécsey Schmidt

Christoph Ramisch, Basile Bornand / Vécsey Schmidt (Bilder)

Manchmal reicht wenig, um viel zu erreichen. Wie zum Beispiel eine Kirche in ein öffentliches Haus mit Theater, Bistro und Demenzgarten zu verwandeln. Fotograf Basile Bornand und Re­daktor Christoph Ramisch waren auf Baustel­lenbesuch und haben die Schlüsselstellen beim Umbau des Gemeindehauses Oekolampad in Basel von Vécsey Schmidt dokumentiert.

Werft am Gleismeer

Einbauten Gebäude Q auf dem Areal Werkstadt in Zürich­–Altstetten von Baubüro In Situ

Lucia Gratz, Martin Zeller (Bilder)

Erhalt bedeutet nicht Stillstand. Er kann ein le­bendiger Prozess sein. Dies zeigt das Baubüro In Situ mit seiner Weiterbaustrategie auf dem Werkstadt­Areal der SBB in Zürich. Es baute dort eine Halle zu einem zeitgemässen Gewerbe­haus um. Der Bestand gibt die Nutzung vor, nicht umgekehrt, wie sonst üblich.

Play Baukultur!

Instandsetzung und Erwei­terung Theater St.Gallen von Gähler Flühler Fank­hauser

Isabel Haupt, Till Forrer (Bilder)

Claude Paillards Stadttheater in St. Gallen von 1968 ist eine Sichtbeton­Ikone der Moderne. Gähler Flühler Fankhauser machen eine miss­glückte Betonsanierung rückgängig. Sie erhal­ten so viel Bausubstanz wie möglich und bauen unaufgeregt und mit Umsicht am Bestand weiter. Die Raumplastik der Ikone und ihr Um­feld sind wieder erlebbar. Eine Erneuerung mit Vorbildfunktion.

Gleichgewicht in dicken Mauern

Interventionen an der Burg Neu­-Aspermont in Jenins von Jonger und Michele Vassella

Daniel Kasel, Philip Heckhausen (Bilder)

Burgen überdauern ewig. Auch nachdem sie längst aufgegeben wurden, bleiben sie als Ruinen stehen – dank ihrer Masse oft ganz von allein. Die Ruine der Burg Neu­-Aspermont steht hoch über Jenins in der Bündner Herrschaft. Dank lokalem Engagement und den minimalen Ein­griffen durch Jonger und Michele Vassella lässt sie sich durchschreiten und erleben.

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Wettbewerb

Wann ist eine Schule zu gross? In Aarau sollen in Zukunft alle Oberstufenklassen an einem zen­tralen Ort lernen. Für diesen neuen Schulcampus im Telli–Quartier suchte die Stadt Entwürfe. Pool erhielten für ihren Städtebau die besten Noten. Was war ihr Erfolgsrezept?

Ausstellungen

Eine Ausstellung in Ljubljana beleuchtet das gebaute und gedachte Werk des bedeutendsten Nachkriegsarchitekten Sloweniens: Edvard Ravnikar. Derweil zeigt das Musée Jenisch in Vevey italienische Zeichenkunst und das Gewerbemuseum Winterthur widmet sich dem Unvollkommenen in der Gestaltung. Originaltext lesen

Bücher

Jenny Keller hat Schwarzer Rolli, Hornbrille gelesen. Darin möchte Karin Hartmann ein viel­fältigeres Bild des Stereotyp­–Architekten zeich­nen. Sie zeigt sachlich und ohne Wehklagen, wieso Frauen in der Architektur fehlen. Zudem empfiehlt die Redaktion zwei weitere Bücher: The Renewal of Dwelling zum europäischen Woh­nungsbau der Nachkriegszeit von Elli Mosayebi und Michael Kraus sowie die Textsammlung Architektur kann mehr der Architekturjournalis­tin Sabine von Fischer.

Junge Architektur Schweiz

Gaëtan Iannone Zürich/Freiburg Atelier House with Northern Light, Romont

Der Architekt hat in Dresden studiert, unterrich­tet in Bern, lebt und arbeitet in Zürich. Sein erstes Projekt, ein Atelierhaus mit Nordlicht, baut auf Intuition und radikaler Nachhaltigkeit. Rea­lisiert hat er es in seinem Heimatkanton Freiburg. Artikel lesen

Bauten

Die Textur der Zeit

Neue Aarebrücke in Aarau

Mario Rinke, Angelika Annen (Bilder)

Unser Autor und Bauingenieur Mario Rinke ist angetan von der zeitlosen Erscheinung der neuen Brücke in Aarau. Walter Mory Maier, Henauer Gugler und Christ & Gantenbein haben sie ent­worfen. Auf Strassenniveau ist der Übergang fast unsichtbar, erst unten auf der Flusspromenade entfaltet er seine Wirkung. Schwere, plastische Betonbögen überbrücken beschwingt die Aare.

werk­-material 12.06 / 826

Vom Grossen ins Kleine

Schwimmhalle Neufeld in Bern von Armon Semadeni

Simon Heiniger, Rolf Siegenthaler (Bilder)

werk­-material 12.06 / 827

Badetempel reloaded

Hallenbad Appenzell von Peter Moor

Fabian Tobias Reiner, Roger Frei (Bilder)

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