Architektur im Film

Architektur und Stadtplanung haben das Medium Film erobert. Dies ist nicht verwunderlich, findet doch die Wahrnehmung von Raum und das Prozesshafte der Disziplin im Bewegtbild eine Entsprechung. Doch auch die Komplexität von Aushandlungsprozessen und die Perspektive von Nutzenden über die Zeit hinweg lässt sich damit erfahrbar machen. 

Das zeigen zwei Filme, die an den diesjährigen Solothurner Filmtagen ihr Debüt feierten und nun in den Kinos sind: Architektur des Glücks von Michele Cirigliano und Anton von Bredow handelt von der ambivalenten Beziehung der Menschen in Campione d’Italia am Luganersee zu ihrem Casino. Insbesondere seit es 2006 durch einen monströsen Komplex von Marion Botta ersetzt wurde, der zum Bankrott-Symbol der Gemeinde wurde.

Ein weiterer Doku-Streifen ist Asphalt Public von Jan Buchholz. Er widmet sich der Esplanade in Biel, einem 5000 Quadratmeter grossen, geteerten Platz, der meistens leer ist. Doch regt er zu Aktivitäten an, die für ein vielfältiges Stadtleben stehen. Kultureller Motor und Identifikationsort für viele Menschen in Biel ist dabei der alte Gaskessel, la Coupole, der den Platz als industrielle Hinterlassenschaft prägt.

Zu sehen ist Asphalt Public auch an der siebten Ausgabe des Architektur Festivals in Zürich, das vom 14. – 19. Oktober 2025 stattfindet. Auch dieses Jahr hat das Organisationsteam um Àgota Komlósi und Péter Polányi wieder mit viel Idealismus ein sehenswertes Programm auf die Beine gestellt.

Auf dem Programm stehen nicht nur Filme, es geht grundsätzlich um die Vermittlung von Architektur, weshalb auch Podien, Führungen und Ausstellungen Teil des Festivals sind. So findet am Freitag 17. Oktober ein Podium in der Zentralwäscherei statt, das sich um aktuelle Architekturvermittlung dreht. Mit dabei ist auch werk, bauen + wohnen. Redaktorinnen und Redaktoren verschiedener Architekturmedien diskutieren mit eingeladenen Gästen über aktuelle Arbeiten, Ziele und zukünftige Werkzeuge von Architekturzeitschriften.