Foundation Awards 2024 entschieden

Auch dieses Jahr verlieh die Firma Computer Works den Foundation Award an Schweizer Architekturbüros, deren Gründung nicht länger als vier Jahre zurückliegt. Die Auszeichnung würdigt junge Architekturschaffende und deren Arbeiten, die nicht nur als realisierte Bauten, sondern auch in Form ungebauter Projekte und innovativer Ideen wichtige Beiträge leisten. Dementsprechend gestalten sich die drei Kategorien des seit 2010 verliehenen Förderpreises für junge Baukultur.

So erhielt der Entwurf «Sankt Galler Spitzen», den Luca Romano vom Studio Romano Tiedje als Masterarbeit an der UDK Berlin eingereicht hatte, den Preis in der Kategorie «Ungebautes Projekt». Aus dem heterogenen Areal Bahnhof Nord seiner Heimatstadt St.Gallen entwickelte Romano ein Experimentierfeld für potenzielle Nutzungen des Zentrums für Baukultur Ostschweiz. Durch die präzisen Interventionen des Entwurfes eröfnen sich bauliche Möglichkeiten, die der Autor bereitwillig der öffentlichen Diskussion um den Ort zur Verfügung stellt.

Preiswürdig in der Kategorie «Innovation» befand die Jury die interdisziplinäre und forschende Auseinandersetzung des Zürcher Büros Michel Kessler + mit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Während das Projekt «Oracle» im Rahmen der Lausanne Jardins 2024 die Geräusche des Genfersees durch zwei akustische Spiegel verstärkt, drängt die Vison «Water Purifivation Plant» darauf, die Lagune Lagoa de Freitas in die Wasserwirtschaft Rio de Janeiros einzubinden. Ein beeindruckender Überlauftrichter inmitten der Lagune verhindert drohende Überschwemmungen. Unterhalb der Christusstatute dient zudem ein Hohlraum als strategische Wasserreserve.

Last not least wurde das Luzerner Büro Steiger Spielmann in der Kategorie «Gebautes Projekt» für den Umbau eines Atelierhauses an der Tössfeldstrasse in Winterthur ausgezeichnet. Mit «denkmalpflegerischen Feingefühl» und «Wertschätzung für seine Geschichte» wurde das stark veränderte Haus laut Jury subtil wieder instandgesetzt. Nur was nicht gerettet werden konnte, wurde ersetzt und durch minimale und präzise räumlich Eingriffe ergänzt. Die Jury lobt die reife Haltung des Architekturduos und die Wertschätzung des Handwerks sowie der bestehenden Materialien.

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern. Informationen zu den preisgekrönten und nominierten Projekten finden sich auf der Website des Foundation Awards.

— Christoph Ramisch
© Michel Kessler +, Eine Überlauftrichter in der Lagoa de Freitas könnte Rio de Jenairo vor drohenden Überschwemmungen schützen. Mit seinen disziplinären und forschenden Arbeiten zum Thema Wasser errang das Zürcher Büro Michel Kessler + den Foundation Award 2024 in der Kategorie Innovation.
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