Der dritte Band der Buchreihe werk, Debatte ist den Hochhäusern gewidmet. Seit langem gehören sie zum Bild der modernen Stadt – auch in Europa. Doch als Mittel der Verdichtung und des ökologischen Bauens sind sie höchst umstritten. Zwar spart der Bautyp Siedlungsfläche, aber die Stapelung ist ein Kraftakt. So faszinierend deren Erscheinung sein mag, schlecht gestaltet ziehen sie die Stadtsilhouette in Mitleidenschaft. Es verwundert deshalb wenig, dass ihre visuelle Dominanz mit der Forderung nach mehr Qualität einhergeht. Nur welche Qualität ist gemeint?
Daniel Kurz und Caspar Schärer sehen die Türme als ökonomisches Diagramm und fordern eine breitere Nutzung mit Mehrwertabschöpfung für öffentliche Bereiche. Gian-Marco Jenatsch plädiert für strenge Regeln und kluge Konzepte zur Gruppierung von Hochhäusern, während Christian Blum eine präzise Positionierung fordert. Han van de Wetering kritisiert die bestehenden Leitbilder und schlägt gezielte Masterpläne vor. Francesco Della Casa betont die Bedeutung von Verkehrserschließung und Machbarkeit. Tibor Joanelly thematisiert die symbolische Wirkung von Hochhäusern, während Heinz Oeschger deren negative Auswirkungen auf das Stadtbild anprangert. Selina Lutz und Meike Müller hingegen heben das soziale Potenzial hervor, vermissen jedoch innovative Hochhaustypen. Kantonsbaumeister Beat Aeberhard sieht in der Verdichtung eine Notwendigkeit, fordert aber gleichzeitig strenge Gestaltungsvorgaben.
Auch wenn die Meinungen zum Thema auseinandergehen, zeigen die im Buch versammelten Überlegungen neue aussichtsreiche Wege in der Debatte um Hochhäuser auf.
Die werk, Debatte ist eine Buchreihe der Architekturzeitschrift werk, bauen + wohnen und Teil der werk, edition.
Herausgeber: Verlag Werk AG, werk, bauen + wohnen, Zürich
Grafische Gestaltung: Elektrosmog, Zürich, Marco Walser, Marina Brugger
Illustration Cover: graphicrecording.cool, Johanna Benz, Tiziana Beck
116 Seiten
11 x 16 cm, Taschenbuch
CHF 15.00
ISBN 978-3-909145-29-4