6.3.2025

Wie wird Architektur relevant?

Sie ist im aktuellen Werk-Heft zum Thema «Care» unser Gast aus Flandern. Und sie ziert in Belgien sogar den Umschlag des aktuellen Architekturjahrbuchs. Die Rede ist von der sogenannten «Deelfabriek», einem Gemeinschaftszentrum in Kortrijk, das Atama Architecten behutsam umgebaut haben. Es ist nicht das einzige Projekt der diesjährigen Ausgabe, das durch seine spannende Programmierung und seine gute Gestaltung ins Auge sticht. 1994 gegründet, hält das Architekturjahrbuch auch in der 16. Ausgabe ein breites Spektrum an herausragenden Bauten bereit und lohnt darum einen genauen Blick.

Dieses Jahr ist es der sozialen Verantwortung gewidmet. So stehen nicht Architekturschaffende allein im Fokus. Auch Bauherrschaften, Gestaltungskommissionen oder die Gemeindeverwaltungen haben Anteil am Gelingen eines Baus, wie auch die Nutzenden selbst. Els Nulens und Petrus Kemme erzählen in ihren Essays beispielsweise vom Zusammenspiel zwischen Auftraggebenden und Architekturschaffenden. So wird Bauen als Prozess begreifbar, das Kollektive tritt hervor. Oder wie Carlo Menon in einem Essay schreibt: Der Architekturschaffende ist nicht mehr Autor, sondern Redakteur. Auch Aspekte wie Arbeitsbedingungen oder die Geschlechterverhältnisse werden im Buch thematisiert. Nebst den 11 Essays sind im Jahrbuch 21 Projekte versammelt. Toll sind die Aufträge an sechs Fotografinnen. Ihre Farbaufnahmen zeigen die Bauten im Gebrauch. Sie zeigen deren Relevanz aus dem Blickwinkel der Nutzerinnen und Nutzer. — Roland Züger

Lesen Sie den thematischen Artikel zur «Deelfabriek» in der Ausgabe 3–2025.


Flanders Architectural Review No. 16
Responses in Responsibility
Sofie de Caigny, Dennis Pohl (Hg.)
VAI, Antwerpen 2024
328 Seiten
25.5 × 20 cm, gebunden

CHF 44.– / EUR 35.–
ISBN 978-9-492567-35-2

werk, bauen + wohnen verlost drei Exemplare des Architekturjahrbuchs. Bei Interesse senden Sie bitte ihre Postadresse an: info@wbw.ch, Betreff: VAI-Jahrbuch

© Flanders Architecture Institute. Buchcover.
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