11 – 2018

Espaces d'apprentissage

Ces changements mettent sous pression les typologies des écoles traditionnelles; les quatre murs si familiers de la salle de classe perdent leur signification absolue. Des clusters et des environnements d’apprentissage offrent de nouvelles séquences spatiales qui permettent de pratiquer un enseignement transversal dans toutes sortes de constellations de groupe. Ils forment des zones protégées, à taille humaine, dotées d’une grande flexibilité interne dans de grands bâtiments scolaires. Corridors et cages d’escaliers perdent leur signification traditionnelle avec la dissolution de la salle de classe – aussi en tant que terrain de jeu pour l’architecture: les espaces de distribution jadis tellement bruyants, mais représentatifs, sont désormais sollicités pour l’enseignement et la prise en charge. C’est surtout de l’autre côté de la frontière, dans les villes proches de Bregenz et de Munich, que nous avons trouvé des écoles construites, aujourd’hui déjà, selon de nouveaux principes typologiques. Les exemples montrent très clairement que les nouvelles formes d’enseignement et de typologie des bâtiment scolaires fonctionnent surtout quand des discussions participatives ont permis aux écoles de les développer et de les mener à bien elles-mêmes. Cela nécessite de repenser l’école aussi bien chez les commanditaires que chez les professionnels de l’architecture, et cela influence même la manière dont les concours se déroulent. Il est décisif, justement parce que la construction d’école fait figure de discipline reine en Suisse, d’ouvrir la procédure aux connaissances des pédagogues. Ceci implique que toutes les parties soient disposées à trouver un langage commun et à travailler à la recherche de nouvelles solutions spatiales qui dépassent l’aspect esthétique.

Schule in Bewegung

Neue Pädagogik, neue Typologien

Daniel Kurz

Tagesschule, integrativer Unterricht und selbstorganisiertes Lernen verändern den Alltag in der Schule und erfordern neue Typologien im Schulhausbau, welche das Lernen in unterschiedlichen Konstellationen unterstützen – im Plenum, in der Gruppe oder für sich allein. Daniel Kurz erläutert die Hintergründe und ordnet anhand einer kleinen Grundrisskunde die neuen Ansätze ein.

Möglichst viel Platz!

Was Lehrer für Schulräume brauchen

Felix Ackerknecht (Text und Bilder)

Veränderung ist in der Schule eigentlich die einzige Konstante. Dies bedeutet, dass im Klassenzimmer möglichst viel Platz vorhanden sein sollte, um flexibel auf verschiedene Situationen reagieren zu können. Teure Einbauten und aufwändig konzipiertes Mobiliar sind da eher hinderlich. Worauf es ankommt, erläutert ein Primarlehrer und ausgebildeter Architekt.

Vernetzung macht Schule

Schule Schendlingen in Bregenz (A) von Matthias Bär (Entwurf), Bernd Riegger und Querformat

Daniel Kurz, Adolf Bereuter (Bilder)

In einem sozial belasteten Quartier von Bregenz haben Matthias Bär, Bernd Riegger und Querformat eine Schule gebaut, deren Typologie Bemerkenswertes leistet. Sie gibt nicht nur Antwort auf die Frage, wie eine Cluster-Schule organisiert werden kann, sondern auch dazu, was es heisst, soziale Integration durch die Institution Schule zu leisten. Dass dabei Architektur eine zentrale Rolle spielt, versteht sich von selbst.

Lernmodule fürs Leben

Münchner Tagesschulen im Modulbausystem von Wulf Architekten

Ulrike Wietzorrek, Brigida González (Bilder)

Um den Bau von rund 50 dringend benötigten Schulanlagen zu beschleunigen, setzt die Stadt München auf ein modulares Konzept. Wulf Architekten aus Stuttgart lieferten dieses und auch die ersten vier gebauten Beispiele. Das «Münchner Lernhaus» – ein Clustertyp mit integrierter Ganztagesbetreuung – gab dabei die Raumstruktur vor. Die Sorgfalt der inneren und äusseren Gestaltung überzeugt – doch das städtebauliche Potenzial des Modulprinzips hat Grenzen, kritisiert Ulrike Wietzorrek.

Geballter Spielraum

Primarschule, Kindergarten und Hort in Berlaar (B) von Bovenbouw Architectuur

Roland Züger, Filip Dujardin (Bilder)

Von aussen sieht die Primarschule von Bovenbouw Architekten aus wie ein zusammengewürfelter Ökonomiebau an der Landstrasse nach Berlaar. Doch die bewegte Silhouette ist Ausdruck eines raffiniert umgesetzten Raumprogramms um die Angelpunkte Mehrfachnutzbarkeit, Massstab und räumliche Tiefe. Der komplexe Grundriss bietet Anschauung für eine Ganztagesschule der Zukunft.

Aussicht nach innen

Schulhäuser in Rapperswil-Jona und in Port, Karamuk Kuo und Skop

Tibor Joanelly, Julien Lanoo, Karin Gauch und Fabien Schwartz (Bilder)

Ein Jahr nach Fertigstellung haben wir die Primarschule in Port BE von Skop und die Sekundarschule Weiden in Rapperswil-Jona SG von Karamuk Kuo erneut besucht und uns überzeugen lassen: Lernlandschaften funktionieren, wenn Offenheit und Flexibilität von Lehrerschaft und Hausdienst gelebt werden. Erschliessungsflächen werden so zu produktiven Räumen, die das Lernen und Zusammen leben an der Schule fördern und mitgestalten.

Annonce

Debatte

Anja und Martin Fröhlich widersprechen der von Sasha Cisar in wbw 7/8–2018 geäusserten These, dass Neubauten im Kampf gegen den Klimawandel nicht mehr zeitgemäss sind. Anhand internationaler Beispiele und ihrer eigenen Forschung argumentieren sie für das Potenzial der Wiederverwendung von Bauteilen.

Wettbewerb

BIM im Architekturwettbewerb: Was es bedeutet, wenn Architekturschaffende, Bauherrschaften und Behördenmitglieder 3D-Brillen aufsetzen, erläutert Patric Furrer.

Recht

Verträge können ausgehandelt, erfüllt, geschieden werden. Ein neues Urteil des Bundesgerichts hat auch für Werkvertrag und Auftragsverhältnis in der Architektur Bedeutung.

Bücher

Das Handbuch Schulen Planen und Bauen 2.0 bietet das unentbehrliche theoretische Rüstzeug für den nächsten Wettbewerb – der Bildband Neue Schulräume von Roman Weyeneth gibt anschaulichen Einblick in die Basler Praxis.

Ausstellungen

Im ehemaligen Jugoslawien gedieh eine ureigene Form der Moderne. Sarah Pines bespricht die grosse Ausstellung im MoMA über eine Architektur des dritten Wegs zwischen Sozialismus und Kapitalismus.

Nachruf

Joseph Gasser (1925–2018)

Kolumne

Architektur ist ... BIM BAMM BUMM

Daniel Klos, Johanna Benz (Ilustration)

BIM zum Zweiten. Unser Kolumnist baut selbst dank 4D-Hirnkoppelung. Doch dann erwachen die Roboter aus ihrer Update-Siesta.

Minimaler Fussabdruck

Wohnturm in Winterthur Töss von Wild Bär Heule Architekten

Lucia Gratz, Roger Frei (Bilder)

Verdichtung I: Im beschaulichen Winterthur Töss strebt das Haus von Wild Bär Heule über kleinstem Grundstück entschieden in die Höhe. Alles an Grundriss und Konstruktion ist minimiert und durchtrainiert, freilich mit der Eleganz eines Bootsinterieurs. Den Luxus der Weite bietet die gemeinschaftliche Dachterrasse.

Ein Dreieck mit fünf Seiten

Mehrfamilienhaus in Renens von Dreier Frenzel

Tibor Pataky

Verdichtung II: In Renens ersetzt ein Mehrfamilienhaus aus Beton ein bestehendes Einfamilienhaus. Auf dem engen Grundstück zeichnen die Wände die Grenzen des bebaubaren Perimeters nach, die aussenliegenden Treppen sparen anrechenbare Geschossfläche. Das Bild kommt der angrenzenden Bebauung aus dem 19. Jahrhundert irgendwie sehr nahe.

werk-material 02.02 / 722

Aussicht nach innen

Tibor Joanelly, Karin Gauch und Fabien Schwartz (Bilder)

Oberstufenschule Weiden, Rapperswil-Jona SG von Karamuk Kuo Architects, Zürich

werk-material 02.02 / 723

Aussicht nach innen

Tibor Joanelly, Julien Lanoo (Bilder)

Primarschule Port BE von Skop, Zürich

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