Le secteur de la culture vit dans une contradiction marquante: d’un côté les «palais», à savoir des institutions de la bourgeoisie cultivée généreusement subventionnées et établies dans de magnifiques édifices situés au centre-ville; de l’autre, les «baraques», dont les protagonistes se débattent dans une situation économique précaire – des groupes instables, avec une durée de vie courte qui se reforment constamment et s’installent où ils peuvent. Ce cahier montre des espaces au sein desquels la culture est non seulement offerte, mais également produite, pensée et élaborée. Il s’agit dans tous les cas de bâtiments industriels désaffectés – d’un moulin à un hangar à bateaux en passant par une mine de charbon –, qui offrent un cadre volumineux et des espaces d’un format inhabituel. Les stratégies d’adaptation sont aussi diverses que les bâtiments et les moyens à disposition: une occupation et une programmation rapide à Genève; un pragmatisme minimaliste à Winterthour et Marseille; une opulence spatiale impressionnante à Genk et Dunkerque.
Auf dem Areal einer ehemaligen Zigarettenfabrik in Marseille entwickelt sich seit zwanzig Jahren die Kulturinsel «La Friche la Belle de Mai» als gemein-schaftliches Werk von Kulturschaffenden und Behörden. Ein intelligenter, von den Nutzern in enger Zusammenarbeit mit den Architekten von ARM erarbeiteter Masterplan qualifizierte die «Friche» als ein Schlüsselprojekt der Europäischen Kulturhauptstadt Marseille 2013. Der Umbau zog aus bescheidenen Mitteln auf pragmatische und ausdrucksstarke Weise seinen Vorteil.
Das House of Sounds steht an der Einfahrt nach Winterthur direkt an der achtspurigen Autobahn. An der schon lange leer stehenden Steigmühle bissen sich einige Investoren die Zähne aus, bis die Zürcher Beteiligungsgesellschaft «Zürichparis» ein tragfähiges Betriebskonzept entwickelte und zusammen mit dem Architekturbüro OOS umsetzte. Musik oder besser: Klänge bilden die Grundlage eines unerwartet vielfältigen Nutzungsmixes.
Rund 800 Quadratmeter Grundfläche überwölbt die hohe Betonschale, die der Ingenieur Heinz Isler 1968 in Genf für den Feuerlöscherhersteller Sicli baute. Dieser ist 2011 ausgezogen und hat den spektakulären Raum dem Kanton verkauft. Dank raschem Handeln läuft hier schon seit März 2012 ein Programm von Ausstellungen und Veranstaltungen, das der Verein «Maison de l’architecture» koordiniert.
Mit entschiedener Konsequenz trieben die flämische Regionalregierung und die Behörden der belgischen Kleinstadt Genk die Transformation eines aufgegebenen Steinkohlebergwerks zu einem vorbildlichen und mehrfach preisgekrönten Kreativ-Cluster voran. Herzstück des neuen Komplexes ist das Kulturzentrum, welches das Architekturbüro 51N4E in die ehemalige Energiezentrale der Zeche einbaute. Die Umbauarbeiten erfolgten mit grossem Respekt vor der bestehenden, zum Teil unter Schutz stehenden Substanz.
In Dünkirchen an der Kanalküste haben Lacaton & Vassal für den Fonds régional d’art contemporain (FRAC) eine Lager- und Ausstellungsstruktur für 1500 Kunstwerke zeitgenössischer Kunst gebaut. Die ausrangierte Halle einer Schiffswerft mit ihrer charakteristischen Basilikaform wurde von den Pariser Architekten in den gleichen Ausmassen und in gleicher Kontur einfach verdoppelt. Das Konzept wirkt auf den ersten Blick schlüssig und einleuchtend, doch es zeigt sich, dass die offen konzipierte Architektur auch an Grenzen stösst.
«Bauen und Wohnen» ist neu im Schweizer Baugedächtnis abrufbar. werk, bauen + wohnen und der BAS lancieren gemeinsamen Architekturkritik-Wettbewerb «Erstling» und der BSA und die SIA fordern Teilnahmeverzicht beim Neubau ZHB in Luzern.
Die Bündner Nationalrätin Silva Semadeni zur Zweitwohnungsinitiative
Esplanada Nord, Gaswerkareal in Biel
Eduard Neuenschwander, Architekt BSA, 1924–2013
Problem- und Chancenzone Erdgeschoss
Anlässlich des 100. Geburtstags unserer Zeitschrift stellen wir über das Jahr zehn aktuelle Positionen zur Architektur der Gegenwart zehn Artikeln aus 100 Jahren «Werk» gegenüber. Den Auftakt macht Gion A. Caminada, der in seinem Aufsatz wie Hans Bloesch 1919 das Wesentliche in der Architektur im Realismus und in lokalen Bezügen sucht.
Mit dem Park am Gleisdreieck Berlin realisierte das Atelier Loidl ein offenes Landschaftsystem mit vielfältigen Räumen und Atmosphären. Der vorurteilsfreie Umgang mit dem Bestand und die Beteiligung unterschiedlicher Nutzer haben ein vorbildliches Projekt wachsen lassen.
Die Promenade am Kleinbasler Rheinufer ist um rund anderthalb Kilometer verlängert worden. Zwischen Dreirosenbrücke und der Wiese-Mündung haben Fontana Landschaftsarchitekten in einer rauen Umgebung ein einfaches, alltagtaugliches Gestaltungsgerüst etabliert.