3 – 2017

Habitations abordables

Petit exercice de calcul mental: la gare zurichoise de Enge aurait coûté 1 700 000 francs en 1923 d’après le projet lauréat du concours de Otto et Werner Pfister, mais les CFF avaient budgétisé 800 000 francs pour un «projet pratique». 700 000 francs, fulminait Mart Stam dans la revue ABC, ou 46 %, c’est ce que valait pour eux la «beauté pure et appliquée». Dans la logique socialiste de Stam, ce montant aurait tout aussi bien pu revenir à la collectivité, par exemple sous forme de «plus beau mètre carré de route automobile»(!).
Lors d’une construction, le rapport est aujourd’hui inversé. Ceux qui parviennent à arracher un pourcent de rendement aux maîtres d’ouvrage ou aux investisseurs après la xième coupe budgétaire peuvent s’estimer heureux. Un pourcent qui est vite dépensé pour un crépis à grain un peu plus gros, de plus grandes fenêtres ou de meilleures balustrades de balcon. L’architecture offre de la beauté à la collectivité; mais ce n’est guère plus qu’un prétexte pour gagner de l’argent. La plus-value que génère la construction ne bénéficie que rarement à ceux qui en auraient le plus besoin: les habitants, les utilisateurs. Pourquoi alors ne pas construire simplement moins cher?
Cela devient intéressant quand la plus-value ainsi créée ne s’ajoute pas une nouvelle fois aux rendements: on peut la transformer en capital social ou architectural (le mieux, c’est de faire les deux). Un capital collectif ne se forme cependant pas tout seul et il ne suffit pas d’être économe. Les exemples présentés dans ce cahier sont chacun pour soi le résultat d’un engagement particulier, qui a dû être initié, consolidé et développé dans un processus souvent de longue haleine. Les processus de négociation nécessitent des ressources sociales. Et ces «investissements» sont indispensables à la réussite de l’architecture.
La plupart des exemples montrés dans ce cahier partagent une logique de niche. Pour pouvoir réaliser une plus-value idéelle, il faut que des alternatives plus rentables fassent défaut ou que le terrain soit retiré du marché d’une autre façon. C’est ainsi qu’il peut arriver que se loger devienne contre toute attente abordable et que cela offre plus que «de la beauté pure et appliquée». Aussi dans la tranche inférieure d’un pourcentage à un chiffre.

Ballast abwerfen

Ein Plädoyer für unbeschwerteres Wohnen

Daniel Kurz

Wer wenig Miete zahlt, gewinnt Freiheit, sein Leben zu gestalten und genau die Dinge zu tun, die darin wichtig sind. Das rechtfertigt den Verzicht auf Fläche und Komfort – doch warum bietet der Markt so selten wirklich preiswerten Wohnraum an?

Freilandversuch in Urbanität

Überbauung Zwicky Süd in Dübendorf von Schneider Studer Primas

Benjamin Muschg, Andrea Helbling, Myrtha und Bernard Garon (Bilder)

Das Areal der traditionsreichen Bindfadenfabrik Zwicky liegt tief in der Agglomeration, eingezwängt von Strassenkreuzungen, Tram- und Bahnviadukten. Wie ist die Idee gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens hier gelandet? Funktioniert Partizipation im Alltag auch mit Menschen, die sie nicht eigens gesucht haben? Eine Reportage aus der mehrfach preisgekrönten Überbauung zwischen Dübendorf und Wallisellen von Schneider Studer Primas Architekten, in der Wohnen und Arbeiten zusammenkommen.

Raum gewinnen durch Vorfabrikation

Studentenwohnhaus in Eindhoven von Office Winhov und Office Haratori

Paul Vermeulen, Stefan Müller (Bilder)

Die schweizerisch-niederländische Architektengemeinschaft Haratori/Winhov nutzte Erfahrungen aus der Schweiz, um auf dem Campus von Eindhoven ein fast unschlagbar kostengünstiges Haus für Studierende zu realisieren. Die schwere Vorfabrikation erlaubt nicht nur eine tektonische Gliederung der Fassade, sondern lässt auch im Inneren mehr Raum. Neben den üblichen Studios wurden Wohngemeinschaften und Aktionsräume möglich.

Originaltext Niederländisch

«20 Zentimeter sind eine Welt»

Generationengespräch zum Entwerfen erschwinglicher Wohnungen

Das Gespräch führten Caspar Schärer und Roland Züger, Pit Brunner (Bilder)

In Winterthur-Dättnau hat Jakob Steib ein Projekt zwanzig Jahre nach dem Wettbewerb fast unverändert realisiert. Das bietet Anlass zu einem Gespräch mit dem jungen Kollegen Johann Reble über die Zwänge und Freiheiten im preiswerten Wohnungsbau, wo scheinbare Kleinigkeiten ins Gewicht fallen – und über Entwurfsziele damals und heute.

Re-Markierungen

Wohnhaus in Domat-Ems von Raphael Zuber

Tibor Joanelly

Im engen Dorfkern von Domat-Ems möchte eigentlich niemand wohnen – ausser er erhält dafür mehr Wert als auf der grünen Wiese. Der Architekt Raphael Zuber widersetzte sich der alltäglichen Praxis von Angebot und Nachfrage und setzte auf die Karte Architektur. Mit billigen Materialien schuf er ein Wohnhaus, das im Rauschen des Gewöhnlichen ringsum einen besonderen Ort auszeichnet.

Weiter verwenden

Erneuerung der Siedlung Vrenelisgärtli durch Fahrländer Scherrer Architekten

Daniel Kurz, Hannes Henz (Bilder)

Ersatzneubauten sind ein Motor der Erneuerung im Wohnungsbau, doch mit ihnen verschwindet immer auch erschwinglicher Lebensraum. Mit der Instandsetzung einer Zürcher Wohnsiedlung zeigen Fahrländer Scherrer Architekten, dass es Alternativen gibt. Die Sanierung ist kaum sichtbar – und dank einer geschickten Rochade wurden geräumige Wohnküchen geschaffen – das alles für wenige hundert Franken Mietaufschlag.

Annonce

Debatte

Hochhäuser überall und ohne besondere gesetzliche Einschränkungen? In der von uns lancierten Debatte plädiert der Städtebauer Christian Blum für die sorgfältige Setzung hoher Bauten.

Wettbewerb

Das Siegerprojekt der ARGE Steib Geschwentner und Tobler Gmür erklärt den Innenhof zum belebten Zentrum der Hochhausbebauung am verkehrsreichen Luzerner Bundesplatz. Ansätze zu einem grossstädtischeren Ausdruck der Überbauung werden auf die Plätze verwiesen.

Recht

Das Bauhandwerkerpfandrecht wirkt auch, wenn die Bauherrschaft ihren Verpflichtungen bereits nachgekommen ist. Neu kann trotz der Unpfändbarbarkeit von Gemeindegrundstücken eine verbindliche Bürgschaft der Gemeinde eingefordert werden.

Bücher

Zwischen Politik, Organisation und Architektur: Florian Heilmeyer präsentiert drei praxisnahe Publikationen zum preiswerten Wohnungsbau und Roland Züger empfiehlt intellektuelle Fingerübungen eines internationalen Architektennetzwerks.

Ausstellungen

In Antwerpen zeigt das Vlaams Architectuurinstituut Projekte des Büros De Smet Vermeulen. Und in Weil am Rhein stellt das Vitra Museum Fragen zur künftigen Rolle des Roboters.

Kolumne: Architektur ist … Method Acting

Daniel Klos, Johanna Benz (Illustration)

Eintauchen in den Ort, Einswerden mit dem Grundstück? Method Acting als Entwurfsmethode verspricht unerwartete und durchaus paradoxe Erfahrungen.

Erstling: Répéter différemment

Observations sur le travail de Camponovo Baumgartner Architekten au Wildermettpark

Tiago P. Borges, José Hevia (Bilder)

Der Wettbewerb «Erstling» für Architekturkritik geht in die zweite Runde. Tiago Borges aus Lausanne eröffnet die neue Serie mit Reflexionen über Pavillonbauten im Berner Wildermettpark von Camponovo Baumgartner Architekten.

Quartiertreff am Grüngürtel

Schule Chandieu in Genf von Atelier Bonnet

Yves Dreier, Yves André (Bilder)

Die Quartierschule Chandieu in Genf von Atelier Bonnet besetzt eine Lücke im radialen Grüngürtel, der nach dem Plan von Maurice Braillard die Innenstadt mit dem Umland verbindet.

Originaltext Französisch

werk-material 05.01 / 688

A Space Oddity

Linda Stagni, Roberto Conte (Bilder)

Heizzentrale in Losone TI von Buzzi studio d’architettura, Locarno

Originaltext Italienisch

werk-material 05.01 / 689

Energiegeladener Monolith

Philipp Schallnau, Daniel Erne (Bilder)

Energiezentrale Torfeld in Aarau von Frei Architekten, Aarau

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