Urban Gardening liegt im Trend, um Schrebergärten ist jüngst sogar ein Hype entstanden. Historische Anlagen wie der Englische Garten in Bern werden fleissig saniert und in Basel spriessen private Initiativen wie «Mein Baum dein Baum». Das zeigt: Gärten werden wieder mehr geschätzt. Hat das mit der sinnlichen Erfahrung zu tun, die man dort macht?
Nicht nur das. Der Garten vermittelt unser Verhältnis zur Natur. Und auch angesichts der Notstände der Biodiversität und der sommerlichen Hitze hat er einiges zu bieten. Als Rückzugsort fördert der Garten das Wohlbefinden, nur schon der Blick ins Grün beruhigt die Nerven. Der Garten, auch der Balkon als seine Schrumpfform, knüpft die Verbindung von Innen und Aussen. So ist er auch für die Architektur ein zentrales Element.
Mit diesem Heft haben wir die Peripherie der Disziplin der Architektur beackert: die Schnittstelle zur Landschaftsarchitektur. Wir zeigen, wie der Garten einem Haus von Nutzen ist: Als Vorgarten, Dachgarten, Gartenhof, Terrassengarten und in einem Privatgarten als Experimentierlabor.
Der Vorgarten des Natural History Museum in London ist gleichzeitig auch dessen erster Ausstellungsraum. Seit der Umgestaltung durch Feilden Fowles und J&L Gibbons Landscape Architecture sind entlang geschlungener Pfade anschauliche Exponate zur Erdgeschichte ausgestellt. Der Garten ist Ort der Vermittlung und lädt zur Rast ein. Originaltext
Am Ende einer drei Jahrzehnte währenden Umgestaltung stand der Garten als Ort der physischen und sinnlichen Anteilnahme. Der Landschaftsarchitekt Dieter Kienast erprobte auf dem Grundstück seiner Familie im Zürcher Stadtquartier Wollishofen seine gestalterischen Ideen vom Naturgarten bis zum ästhetischen Resonanzraum. Manches davon findet sich in seinen prägenden Projekten der 1990er Jahren wieder.
Im Zentrum der Bundesgartenschau in Mannheim stand 2023 das Spinelli-Areal am Stadtrand. Wo früher die US-Armee einen Stützpunkt hatte, sollte mit der Schau die Stadtentwicklung vorangetrieben werden. Das Berliner Büro Hütten & Paläste baute eine Lagerhalle zu einem nutzungsoffenen Gartenraum um, in dem sich Pflanzen wie Menschen wohlfühlen können.
Die Gemeinde Buchs (Aargau) ist ein lebendiger Ort, der wächst - und in Folge auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Deshalb beauftragte die Gemeinde die ALHO Systembau AG mit der Erweiterung des bestehenden Kindergartens.
Ein versiegeltes Flachdach war Ausgangspunkt für eine grüne Umnutzung. Als Resultat eines partizipativen Prozesses schufen SLA Landschaftsarchitekten Aufenthaltsbereiche für ein Studierendenwohnheim. Indem sie Stauden und Sträucher pflanzten und Sitzbereiche einrichteten, entstand eine Dach-Oase. Artikel lesen
Eine dichte Siedlung in der Agglomeration erfordert eine präzise Abstufung von privaten und öffentlichen Aussenräumen. In Rapperswil-Jona hat das Büro Raumfindung 24 Wohneinheiten mit Gärten und zwei Plätzen entworfen, die Zwischenraum Landschaftsarchitektur mit der Bepflanzung treffend weiterformuliert hat.
Einfach bauen ist in aller Munde. Doch wie beeinflusst der Verzicht auf gewohnte Standards die Zufriedenheit der Bewohnerschaft? Dass deren Gebrauch Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat, wird im Beitrag von Anne Niemann deutlich.
Neben dem Lonza-Hochhaus in Basel sollen zwei neue Wohntürme von Miller & Maranta entstehen. Sarah Barth ordnet das Ergebnis des Studienauftrags ein und sagt, warum das Projekt ein Erfolg für die Basler Wohnpolitik ist.
Im Centre Pompidou in Paris ist derzeit eine grosse Hollein-Retrospektive zu sehen – viele der selten gezeigten Werke stammen aus den eigenen Archivbeständen. In Winterthur richtet eine Ausstellung die Aufmerksamkeit auf Sand als Rohstoff Nummer eins des Bauwesens. London ruft mit einer Schau von Material Cultures zu Baustoffen des Waldes.
Die Postmoderne ist Geschichte. Entsprechend steckt der Tagungsband Denkmal Postmoderne die Voraussetzungen für die Denkmalwerdung dieser Epoche ab. Auch die beiden Publikationen Ad Hoc Baroque und Hammer 1 befassen sich mit Ausprägungen der Postmoderne in Belgien und der Schweiz und wie wir heute auf sie schauen.
Ideen, die nicht erklärt werden müssen, suchen die beiden jungen Architekten Valentin Surber und Simon Knaus in ihren Projekten. Zwei Genossenschaftshäuser am Ortsrand von Heiden im Appenzellerland sprechen als schlichte, wohnliche Holzbauten für sich. Artikel lesen
Auf dem Zwhatt-Areal in Regensdorf kehrt Leben ein. Auf erfrischende Weise durch die Pensimo Management entwickelt, lassen die fertiggestellten Bauten eine erste Einschätzung zu. Lütjens Padmanabhan bauten ein programmatisches Terrassenhaus und zeigen damit, wie architektonische Wertigkeit und preisgünstiges Wohnen zusammenfinden.