8.2.2024

Wakkerpreis 2024 verliehen

Ausgezeichnete grenzübergreifende Planung entlang der Birs

Die Birsstadt ist keine Stadt, wie der Name es vermuten lässt, sondern ein Verein, und Bekanntheit erlangte er kürzlich als Preisträger des Wakkerpreises 2024. Normalerweise vergibt der Schweizer Heimatschutz den Preis einmal im Jahr an einzelne Gemeinden, die in ihrer «Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen» erbringen. Gute Planung darf aber nicht an der Gemeindegrenze aufhören, deshalb zeichnet er in diesem Jahr den Zusammenschluss von mehreren Kommunen aus. Diese bündeln ihre Kräfte in einem Verein, um die «unkoordiniert gewachsene Landschaft in der Agglomeration Basel zurückzuerobern», wie es in der Medienmitteilung heisst.

Die zehn Gemeinden, davon neun in Basel-Landschaft und eine in Solothurn, liegen im Birstal. Diese Region, wie Agglomerationen schweizweit, wächst stark und verdichtet sich. Je mehr Menschen sich einen Siedlungsraum teilen, desto wichtiger sind qualitätsvolle Grün- und Freiräume. Sie bieten nicht nur Ausgleich für das zusätzlich bebaute Land, sondern steigern auch Akzeptanz der Menschen für die Verdichtung (vgl. Text «Richtig verdichten» im aktuellen Heft wbw 1/2-2024). Das haben die Gemeinden von Birsstadt erkannt und arbeiten seit 2018 gemeinsam an «übergeordneten Strategien in den Bereichen Landschaft, Siedlung, Mobilität und Klimaadaption». Eine davon ist «Birspark Landschaft», die mit Uferwegen, Naturschutz und Freizeitnutzungen zusammenhängende Landschaftsräume entlang der Birs schaffen will.

Das Preisgeld von 20 000 Franken habe mehr symbolischen Wert, steht auf der Webseite des Heimatschutzes. Vielmehr gehe es beim Preis um die öffentliche Anerkennung, von der die Preisträger profitieren. Wir sind gespannt, in einigen Jahren über die Erfahrungen von Birsstadt zu berichten. Über die Erlebnisse und den Werdegang bisher ausgezeichneter Gemeinden des Wakkerpreises ist in werk, Debatte – 7 Texte zur Baukultur nachzulesen. 

— Jasmin Kunst

© Der grenzübergreifende Planungsansatz von neun Gemeinden hat 2024 den Wakkerpreis verdient. Bild: Gaëtan Bally /Keystone
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