Macht und Pracht

Neben Ostern und Weihnachten gibt es vielleicht nur einen Anlass, der in ganz Europa zur gleichen Zeit gefeiert wird: Es sind die Europäischen Tage des Denkmals, die am 9. und 10. September wieder stattfinden. Unter kundiger Führung bieten sie exklusive Einblicke hinter die Fassaden historischer Denkmäler – in allen Ländern des Kontinents. Und in allen Kantonen der Schweiz.
Das diesjährige Thema «Macht und Pracht» verspricht ein glamouröses Programm, das Zutritt zu sonst streng gehüteten Orten von Luxus und Einfluss gewährt. Das wird nicht in allen Kantonen gleich wörtlich genommen: Basel-Stadt zum Beispiel konzentriert alle Führungen im Quartier St. Johann. Neben alten Fabrikantensitzen thematisiert das umfangreiche Programm auch alternative Genossenschaften, das Unispital und Fragen der Stadtentwicklung, und es mündet in ein Fest mit Live-Konzert. In Schaffhausen kreisen alle Führungen um den städtebaulichen Wandel in der Industriestadt Neuhausen. In Bern dagegen öffnet die ebenso verschwiegene wie mächtige Burgergemeinde ihre Türen einen Spalt weit – ebenso wie die Botschaftsresidenz der Republik Frankreich. In Genf gibt es eine ganze Anzahl seltener Entdeckungen zu machen, etwa den Gesellschaftssitz der «Rois de l’Arquebuse» oder das Palais Eynard; in Lausanne bestimmen die Sitze der staatlichen Macht wie das Château Saint-Maire, das Palais de Justice oder das neue Parlament das Programm. Auch in Landkantonen wie Glarus, Appenzell oder Graubünden bieten Denkmalpflegen oder private Vereine ein erstaunliche Vielfalt von Besichtigungen: Anlass, Unbekanntes vor der eigenen Tür oder in einem weniger vertrauten Landesteil zu entdecken.

— Daniel Kurz

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Les Rois de l’Arquebuse, Genève
© Ceux d'en face, Genève
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