Einfach und lebendig

Was ist deine Herkunft?

Aufgewachsen bin ich im Luzerner Hinterland. Von 2005 bis 2011 studierte ich an der ETH in Zürich Architektur (Praktikum bei pool Architekt*innen). Nach dem Studium (Master bei Prof. Markus Peter) arbeitete ich vier Jahre lang bei BS+EMI in Zürich als Projekt- und Wettbewerbsarchitekt und nahm ab Ende 2015 selbstständig an einigen Schulhauswettbewerben teil. Mit dem gewonnenen Wettbewerb für das Schulhaus Allmend in Zürich habe ich Anfang 2017 das Studio Burkhardt gegründet.

Was ist dir wichtig im Denken und Entwerfen?

Das Denken und auch das Entwerfen ist ein vielschichtiger Prozess. Ich gehe grundsätzlich vom Vorgefundenen aus: Die Grundlage und zugleich das Werkzeug für meinen Entwurfsprozess ist das stetige Erforschen und Lernen von Vergangenem, Bestehendem und Unbekanntem und dessen lustvolle Weiterentwicklung für die Zukunft. Mich interessiert die umfassende Auseinandersetzung mit einer Aufgabenstellung und dem zugehörigen Ort, der Landschaft, der Kultur und den Menschen, um daraus die Architektur für ein Bauwerk zu entwerfen. Dieses zeichnet sich dann bestenfalls durch seine Lebendigkeit, aber auch durch seine Einfachheit aus.

Und wie zeigt sich das konkret an dem von dir ausgewählten Projekt, dem Schulhaus Allmend?

Die autonomen räumlichen Qualitäten von Architektur können eine offene und diverse Benutzung zulassen und sind somit die Basis für wirklich nachhaltige Bauwerke. Für mich ist es zentral, über das Raumprogramm des Projekts hinaus, undogmatisch einen gemeinschaftlichen Mehrwert zu ermöglichen. Mein Lieblingsort am Schulhaus Allmend ist deshalb die Dachterrasse: Die Sportplätze und das Waldzimmer in luftiger Höhe, bekrönt von der Photovoltaikpergola - ein wahres Kraftwerk - sind aussergewöhnlich. Dieser Ort hat das Potential identitätsstiftend für das Quartier zu sein. Die öffentliche Zugänglichkeit für die Bevölkerung auch ausserhalb des Schulbetriebes ist daher sehr wertvoll.