As a rule, a sufficient temporal remove allows us to make a more reliable assessment of past events. However much we strive for objectivity, every judgment remains tied to our particular time and on this account a look at history is anything but free of prejudice. We encounter this phenomenon also in writing on the history of architecture, which, from epoch to epoch, from generation to generation, looks with new eyes at the elements of the past that are embodied in the architecture of the present. Such historic processes are sluggish and extend over a long period of time. With architecture criticism, which expresses itself in a faster rhythm, things are different. It observes, analyses, evaluates, takes sides and, in the best of cases, serves a discourse conducted publicly and in specialist circles. This, however, does not relieve critics of the need to find their way in the history of architecture, which they must repeatedly consult for purposes of comparison. Sensitive architecture criticism attempts to fathom qualities and exposes mere posturing. In certain cases it recognises tendencies without, in the process, becoming a modish trend-setter. In this issue we do not deal with trends, but venture to take up the term “mannerism”, a centuries-old approach and a form of artistic expression that appears to be playing an increasing role in the strategies and formal concepts of present-day architecture. Mannerisms speak their own language, which, far removed from any form of affectation, is clearly gaining increasing ground.
Als kunstgeschichtlicher Begriff Ende des 18. Jahrhunderts aufgekommen, hatte «Manierismus» ein erstarrt Gekünsteltes gemeint. Im 20. Jahrhundert verschob er sich zur Bedeutung eines antiklassischen Übergangsstils zwischen Renaissance und Barock. Dann hat in ihm die Architektur für sich eine kritische Instanz zu finden geglaubt.
Im Rahmen eines Seminars haben Master-Studierende an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften Winterthur ZHAW einen Katalog von Bauten zusammengestellt, der anhand von neun Stichworten zum Manierismus mehr oder weniger aktuelle Architektur unter einen ungewohnten Blickwinkel stellt.
Zwei vom Münchner Büro Hild und K kürzlich fertig gestellte Bauten zeichnen sich beide durch eine je charakteristische Flecht-Motivik aus. Im Gespräch erklären die Architekten, wie sie mit ihren Entwürfen an die spezifisch Münchnerische klassizistische Architektur-Tradition anknüpfen.
Die Sprungtürme im Freibad Brugg unterscheiden sich von herkömmlichen Vorbildern. Sie sind gleichermassen Gebrauchs- und Kunstobjekte, zugleich Ort des Aufenthalts und sportlicher Bewegung.
Herzog & de Meuron inszenieren in Miami Beach ein Parkhaus als öffentlichen Treffpunkt, der mit seinen verschiedenen Funktionen dem Zentrum der Stadt neue Impulse gibt.
Grossform statt Wohnblöcke, Waschküchen statt Luxusattikas und Loggien, die zwei Parteien gehören: Knapkiewicz & Fickert befreien sich an Zürichs Stadtrand von verschiedenen Konventionen.
Fallstudie. Wohnhaus in Villarepos (Frankreich) von Aeby Aumann Emery Architekten, Freiburg
Wo bleibt die Stimme der Theologie? Studienauftrag für eine Neugestaltung des Altarraums in der Kathedrale St. Gallen. Zur Weiterbearbeitung und Ausführung empfohlen ist das Projekt von Adam Caruso St John, London.
Stöckligarage. Umbau einer Garage zu einem Wohnhaus von Iwan Bühler, Luzern
Manierismen im Design. Die Macht der Gefühle oder schlicht «verrückt»?
Joint Master of Architecture. Architektonische Qualität durch Methodenvielfalt in Entwurf und Praxis.
Wilfrid Steib, 1931–2011