Pouvoir concevoir à neuf tout un lotissement est un défi de dimension urbanistique qui offre des potentialités uniques, en comparaison avec des villes où la propriété immobilière est moins concentrée. Mais on utilise encore trop peu ce potentiel, car jusqu’à présent, la planification s’arrête presque toujours aux limites du site à construire. Dans cette perspective, la rue, et donc aussi la ville, se situe au bord du périmètre – alors que d’un point de vue urbanistique, on devrait faire justement le contraire! Mais les conditions préalables dans le droit de la construction et de la planification font défaut pour une vision qui accepterait aussi la densification comme une urbanisation. Aussi longtemps que chaque nouveau lotissement est planifié comme une île dans un archipel ingérable, rien ne peut changer quant à l’incurie de l’ensemble urbain.
Nous plaidons pour un élargissement massif de l’horizon de planification: pourquoi ne pas dicter des zones de planification pour des quartiers en transformation qui permettraient une certaine coordination des projets individuels? Les règles de construction datant de l’époque où ont été pensées les cités-jardins sont-elles vraiment encore actuelles – alignements des jardins devant les maisons, règles d’espacement, surtaxe pour dépassement de longueur ? Est-ce qu’elles ne restreignent pas trop la liberté d’action dans le cadre de la densité exigée, au détriment d’espaces libres utilisables? Et que se passerait-il si l’on aménageait les rues de quartier de façade à façade en incluant les jardins de devant actuels en tant qu’espaces libres publics ? Dans les vingt ans à venir, on devrait pouvoir construire non seulement des lotissements de valeur, mais également des quartiers urbains de qualité. Il reste encore beaucoup à faire.
Et pour rappel: on a également urgemment besoin à long terme d’une grande partie de l’ancien parc immobilier devenu entre-temps bon marché. Afin que les jeunes, les personnes âgées ou à petit revenu puissent continuer de trouver leur place en ville. Il est souhaitable de réexaminer plus souvent et sérieusement les possibilités de rénovation douce sans amélioration de confort, sans quoi la ville va perdre petit à petit sa diversité et ce faisant, son âme.
Viel Architektur, wenig Städtebau: Daniel Kurz blickt zurück auf zwei Jahrzehnte, in denen Zürich angefangen hat, sich neu zu bauen und befragt wichtige Exponenten zu diesem Zürcher Thema. Seine Zwischenbilanz zeigt auf, dass seit dem Wendejahr 1998 mit der Siedlung Werdwies viele weitere gute Siedlungen entstanden sind. Dabei wurde jedoch die Chance weitgehend verpasst, die Stadt neu zu denken und mehr Urbanität zu schaffen.
Wohnersatzbau ist ein Zürcher Phänomen, wie die Statistik zeigt. In der grössten Schweizer Stadt entstanden von 2012 bis 2015 mehr neue Wohnungen nach Abbruch als in den neun nächstkleineren Städten zusammen. Die Ersatzbauten führen zu höherer Dichte, aber auch zu grösserem Flächenbedarf pro Kopf. Und sie verstärken den sozialen Wandel: Der Anteil der Familien ist dort zweimal so hoch wie im Altbestand, und jener der Hochgebildeten stieg seit 2000 doppelt so stark wie in der übrigen Stadt.
Siedlungen und Arealüberbauungen privatwirtschaftlicher und gemeinnütziger Träger prägen die Karte des Ersatzneubaus in Zürich. Erst auf den zweiten Blick zeigt sich die grosse Zahl kleiner Eingriffe in den Wohnquartieren. Im Inselurbanismus des Ersatzneubaus definiert die Architektur den Städtebau, nicht umgekehrt. Dass es zur hochskalierten Zeilenbauweise intelligente Alternativen gibt, zeigen fünf Beispiele im Kontext von Stadt und Gartenstadt.
Alois Diethelm kritisiert anhand der Erneuerung eines Geschäftshauses am Zürcher Bleicherweg durch Meier Hug einen irritierenden Drang von Architekten, Stadtreparatur zu betreiben. Beim Umbau von Altbauten werde mit Neubaumethoden entworfen und an den Ort gedacht, aber nicht das Haus befragt.
Rolf Mühlethaler gewinnt mit Christoph Schläppi den Wettbewerb für die Entwicklung des Areals Industriestrasse in Luzern. Sein Erfolgsrezept, das kurz zuvor auch bei der Arealentwicklung «Weyermannshaus West» in Bern stach, heisst: «Die sanierte Stadt».
Die Schweiz liebt ihren Beton, und die Welt beneidet uns um die Kunstfertigkeit, mit der er hierzulande verbaut wird. Mit ihrem Buch Made of Beton legen die ETH-Dozenten Daniel Mettler und Daniel Studer ein neues Standardwerk zum Betonkult vor. Dazu der Hinweis auf den letzten Paukenschlag vor der Emeritierung des ETH-Stadtplanungsprofessors Kees Christiaanse: Noise Landscape widmet sich dem Thema der Stadtentwicklung rund um Flughäfen.
Als eine Schule der analytischen Wahrnehmung beschreibt Urs Primas in seiner überaus lesenswerten Kritik die Ausstellung über André Corboz in Mendrisio.
Mit dem neuen Musikhaus haben Giuliani Hönger auf dem Berner vonRoll-Areal einen weiteren Umbau realisiert. Ihre Eingriffe erzeugen mit dem Bestand einen Zusammenklang der feinen Differenzen.
Mit der Wiederherstellung des historischen Werkhofs in der Freiburger Unterstadt erzählen Bakker Blanc Architekten eine Geschichte von Werften und der Schifffahrt, die weit hergeholt scheint, aber tatsächlich viel mit der Geschichte des Baus zu tun hat. Entstanden ist ein Bau von hoher atmosphärischer Intensität.