1/2 – 2011

Vorgefertigt

Dieses Heft nähert sich dem Thema der Vorfabrikation von einer ungewohnten Seite, nämlich von den einzelnen Bauteilen her. Bei der Konzeption dieser Ausgabe interessierten uns die unscheinbaren und gerade deshalb erfolgreichen Bauelemente und eine alltägliche Systematik im Bauen, die einem pragmatischen Weg zwischen architektonischem Entwurf und der Machbarkeit auf der Baustelle folgt. Schnell wurde klar, dass dieser Bereich des Konstruierens aus der Zusammenarbeit von Architekt, Hersteller, Ingenieur und – oft ungelerntem – Arbeiter heraus fast unbemerkt eine Menge an Innovationen hervorbringt. Den hier gezeigten Bauten gemein ist, dass bei allen Elemente verbaut wurden, die sehr einfach und robust sind und dennoch funktional speziell ausgerüstet wurden. Sie vermögen verschiedene Funktionen wie Tragen, Dämmen und Medieninstallation in sich zu vereinen und teilweise sogar mit einer veredelten Erscheinung zu verbinden. Vorfertigung ermöglicht heute für das einzelne Element eine Komplexität, die zwar weit unterhalb den Möglichkeiten und Erwartungen vorausschauenden Planens liegt, die aber auf der Baustelle ein hohes Mass an Vereinfachung und Rationalisierung mit sich bringt. 

Craig Ellwoods Case Study House No 17 (Beverly Hills, 1954-55) im Bau.

Der Versuch, die Lücke zu schliessen

Über die Vorfertigung im Bauprozess – Von der Teilfertigung zum Ganzen

Sacha Menz

Der Gedanke einer ganzheitlichen Vorfertigung – in einem Atemzug vom Zeichenbrett zur Baustelle – bleibt auch 200 Jahre nach der «Erfindung» des industriellen Bauens weit entfernt von einer möglichen Realität.

Abschnitte der Fassade aus massiver Bronze für fünf Wohnhäuser an der Sonnenbergstrasse in Zürich. Architektur: Jürg Graser, Profildurchbildung zusammen mit Othmar Stadelmann.

Keine Angst vor der Regel

Ein Plädoyer für das Allgemeine in der Architektur

Jürg Graser, Stefan Altenburger (Bilder)

Die Bautechnik des 21. Jahrhunderts ist in hohem Mass industrialisiert. Sowohl Architekturtheorie, -ausbildung wie auch -praxis gehen aber dem Thema aus dem Weg, als ob es lästig wäre. Dabei liegt in der Beherrschung der Serie die Freiheit zur Variation, Überlagerung und Verschiebung.

Wohnung im 3. Obergeschoss im Wohnhaus Habsburgstrasse von hls Architekten

Befreite Systembauweise

Wohn- und Geschäftshaus Badenerstrasse von pool Architekten und Wohnhaus Habsburgstrasse von Hauenstein La Roche Schedler hls Architekten, beide in Zürich

Christoph Wieser

Systembauten in Holz, bei denen das Systemische im Hintergrund bleibt und die als Massivbau erscheinen: die jüngsten Werke von pool Architekten und hls Architekten, qualitativ hochwertige Wohnungen in städtischem Umfeld.

Eingangsbereich an der Ostfassade des Neubau Zentrums für Alterspsychiatrie Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers von huggenbergerfries Architekten.

Serie nach Mass

Neubau Zentrum für Alterspsychiatrie Klinik St. Pirminsberg, Pfäfers SG, von huggenbergerfries Architekten

Caspar Schärer

Vorfabriziert und doch spezifisch: Die im Werk gemauerten Elemente bringen die Fassade in Schwingung und erfüllen die besonderen Anforderungen einer psychiatrischen Klinik.

Das ultradünne, hochisolierendes Betonelement der EPFL im Bau.

Schlank und effizient

Ein neues, ultradünnes und hochisolierendes Betonelement

Thierry Voellinger

Im Rahmen einer Forschung an der Ecole Polytéchnique de Lausanne (EPFL) entwickelt eine Gruppe Architekten und Ingenieure unter der Leitung von Professor Andrea Bassi eine Methode zur Herstellung ultradünner monolithischer Wände aus vorfabrizierten Betonelementen. Dank einer neuartigen Kombination von Isolationsstoffen weisen diese hervorragende Dämmwerte auf.

Originaltext Französisch

Anzeige

Bauten

Raumanreicherung. Einfamilienhaus Waldrain in Port von Bart Buchhofer Architekten

Wettbewerb

Von der Raupe zum Schmetterling? Neues Eco-Quartier «Métamorphose, Les Plaines-du-Loup»  in Lausanne. 1. Preis Projekt «ZIP» von tribu'architecture, Lausanne
Originaltext Französisch

Ein Park für die City-West. Ein Park für das Pfingstweid-Areal. Siegerentwurf «WeidWest» von anton & ghiggi landschaft architektur; Ideenwettbewerb Schule: Baumann Roserens Architekten und Flavia Caviezel, Ethnologin

Umbauten

Schalldicht. Umbau der Fabrik Levy Fils in Basel zum Musikerwohnhaus mit neun Wohnungen von Buol & Zünd Architekten, Basel

Bauten

Rockbund Shangai. Shanghais Stadterneuerung und die Sanierung des Rockbund-Museums durch David Chipperfield Architects
Originaltext Französisch

Nachruf

Jakob Zweifel, 1921–2010, Heidi Wenger, 1926–2010 und Peter Wenger, 1923–2007

Blick vom Betreuungshaus auf den neuen Schultrakt B vom Schulhaus Oescher in Zollikon von Harter Spreyermann Architekten, Zürich

werk-material 02.02 / 568

Neue Räume nicht nur fürs Lernen

Anna Schindler

Schulanlagen Oescher in Zollikon von Harder Spreyermann Architekten, Zürich

Collège du Léman in Renens von Esposito & Javet, Lausanne

werk-material 02.02 / 569

Neue Räume nicht nur fürs Lernen

Anna Schindler

Collège du Léman in Renens von Esposito & Jave Architectes, Lausanne

Lesen Sie werk, bauen + wohnen im Abo und verpassen Sie keine Ausgabe oder bestellen Sie diese Einzelausgabe