Dieses Heft nähert sich dem Thema der Vorfabrikation von einer ungewohnten Seite, nämlich von den einzelnen Bauteilen her. Bei der Konzeption dieser Ausgabe interessierten uns die unscheinbaren und gerade deshalb erfolgreichen Bauelemente und eine alltägliche Systematik im Bauen, die einem pragmatischen Weg zwischen architektonischem Entwurf und der Machbarkeit auf der Baustelle folgt. Schnell wurde klar, dass dieser Bereich des Konstruierens aus der Zusammenarbeit von Architekt, Hersteller, Ingenieur und – oft ungelerntem – Arbeiter heraus fast unbemerkt eine Menge an Innovationen hervorbringt. Den hier gezeigten Bauten gemein ist, dass bei allen Elemente verbaut wurden, die sehr einfach und robust sind und dennoch funktional speziell ausgerüstet wurden. Sie vermögen verschiedene Funktionen wie Tragen, Dämmen und Medieninstallation in sich zu vereinen und teilweise sogar mit einer veredelten Erscheinung zu verbinden. Vorfertigung ermöglicht heute für das einzelne Element eine Komplexität, die zwar weit unterhalb den Möglichkeiten und Erwartungen vorausschauenden Planens liegt, die aber auf der Baustelle ein hohes Mass an Vereinfachung und Rationalisierung mit sich bringt.
Der Gedanke einer ganzheitlichen Vorfertigung – in einem Atemzug vom Zeichenbrett zur Baustelle – bleibt auch 200 Jahre nach der «Erfindung» des industriellen Bauens weit entfernt von einer möglichen Realität.
Die Bautechnik des 21. Jahrhunderts ist in hohem Mass industrialisiert. Sowohl Architekturtheorie, -ausbildung wie auch -praxis gehen aber dem Thema aus dem Weg, als ob es lästig wäre. Dabei liegt in der Beherrschung der Serie die Freiheit zur Variation, Überlagerung und Verschiebung.
Systembauten in Holz, bei denen das Systemische im Hintergrund bleibt und die als Massivbau erscheinen: die jüngsten Werke von pool Architekten und hls Architekten, qualitativ hochwertige Wohnungen in städtischem Umfeld.
Vorfabriziert und doch spezifisch: Die im Werk gemauerten Elemente bringen die Fassade in Schwingung und erfüllen die besonderen Anforderungen einer psychiatrischen Klinik.
Im Rahmen einer Forschung an der Ecole Polytéchnique de Lausanne (EPFL) entwickelt eine Gruppe Architekten und Ingenieure unter der Leitung von Professor Andrea Bassi eine Methode zur Herstellung ultradünner monolithischer Wände aus vorfabrizierten Betonelementen. Dank einer neuartigen Kombination von Isolationsstoffen weisen diese hervorragende Dämmwerte auf.
Raumanreicherung. Einfamilienhaus Waldrain in Port von Bart Buchhofer Architekten
Von der Raupe zum Schmetterling? Neues Eco-Quartier «Métamorphose, Les Plaines-du-Loup» in Lausanne. 1. Preis Projekt «ZIP» von tribu'architecture, Lausanne
Originaltext Französisch
Ein Park für die City-West. Ein Park für das Pfingstweid-Areal. Siegerentwurf «WeidWest» von anton & ghiggi landschaft architektur; Ideenwettbewerb Schule: Baumann Roserens Architekten und Flavia Caviezel, Ethnologin
Schalldicht. Umbau der Fabrik Levy Fils in Basel zum Musikerwohnhaus mit neun Wohnungen von Buol & Zünd Architekten, Basel
Rockbund Shangai. Shanghais Stadterneuerung und die Sanierung des Rockbund-Museums durch David Chipperfield Architects
Originaltext Französisch
Jakob Zweifel, 1921–2010, Heidi Wenger, 1926–2010 und Peter Wenger, 1923–2007