Der Lebensstil in der Agglomeration – kurzum Agglo – ist durch und durch urban geworden. Es haben Typologien in die Schweizer Agglo gefunden, die in den grünen Aussenquartieren der Städte erprobt wurden. Es sind Bauten von erheblichenr Dichte und Grundrisse, die die Vorzüge urbaner und ländlicher Welten vereinen: Der bürgerliche, auf Repräsentation und Individualität getrimmte Wohnraum tritt mit grosszügigen Aussenbereichen in Verbindung, die ungestörten Freizeitgenuss und Aussicht ins Grüne versprechen. Nebst einem dezidierten Versuch, «Stadt» in die Agglo zu tragen, stellen wir Bauten vor, die das Gewöhnliche und etwas Ungehobelte ernst nehmen und im vermeintlichen Niemandsland neue Orte schaffen.
Am diffus verstädterten «Strassenkreuz der Schweiz» liegen Bern, Basel, Zürich und Luzern nur eine halbe Stunde entfernt. Planerische Koordination über Gemeindegrenzen hinweg gibt es erst ansatzweise – und dennoch denkt Rothrist mutig voraus. In seinem Norden, an der Bahnlinie entsteht ein geordnetes Quartier für dereinst 1200 Einwohner – von der städte-baulichen Struktur her ist die Voraussetzung für urbanes Leben gegeben.
Das Zellwegerareal in Uster wird seit dem Wegzug der Industrie nach einem Masterplan von EM2N Architekten verdichtet. Ein Wohnbau von Morger + Dettli und eine Siedlung von Gigon / Guyer sind inzwischen fertiggestellt. Modernistische Wohnscheibe und skandinavisch anmutende Siedlung: Ob die stimmige Architektur auch den urbanen Geist des Ortes zu stärken vermag, wird sich zeigen.
Modern-elegant und handwerklich würdevoll wirkt das vom Genfer Architekten Charles Pictet am Rand einer Industriezone geplante Wohnhaus: Seine Fassade ist aus gebrochenen und geweisselten Backsteinen ausgeführt, die Wohnungen leben von gutbürgerlichen Grundrissen und raffinierten Details.
In Veyrier bei Carouge hat Atelier Bonnet mit der Wohnsiedlung Plateau de Vessy eine Überbauung geschaffen, in der die zarten Fäden der Kommunikation im Siedlungsalltag mittels gemeinschaftlicher Hofterrassen maximal konzentriert sind, um auf das Umfeld auszustrahlen. Die Siedlung offenbart exemplarisch die Potenziale eines eigenen, halbstädtischen Entwurfsansatzes.
Willkommen in der Welt der real existierenden Nachhaltigkeit: Beim Entwurf der grössten Minergie-A-eco-Siedlung der Schweiz in Mellingen setzten Dietrich Schwarz Architekten auf drei verschiedene Bautypen und kleinstädtische Aussenräume. Für das Investitionsobjekt wurden sorgfälltiges Planen, solide Ausführung und einfache Technologien zur Maxime.
Stadt oder Agglo? Das Richti-Areal in Wallisellen polarisiert. – Und ist Anlass für eine Debatte: Roland Züger und Tibor Joanelly verfassten je einen Kommentar, einmal für die Stadt, die in die Agglo angekommen ist und einmal gegen das Arealdenken, das nur Fragmente produziert. Caspar Schärer listet die Facts zur Grossüberbauung.
Architektur leitet sich von Architektur ab. Der Architekt und Theoretiker Markus Breitschmid äussert sich zu Referenz, Schwerkraft und Bedeutung.
Opération les Vernets. Ein Mischquartier mit 1500 Wohnungen für Genf von Fruehauf, Henry & Viladoms, Lausanne, mit Atelier Descombes Rampini, Genf.
Risikomanagement
Rem Koolhaas' Architekturbiennale 2014 in ihre Elemente zerlegt: Tibor Joanelly berichtet über «Elements of Architecture», Daniel Kurz über «Monditalia», Caspar Schärer über die Pavillons in den Giardini und Roland Züger über das, was all die Teile verbindet.
Symposien allerorten: Alle reden immer über die Stadt. Vor lauter Erfolgsrezeptoren geht leicht vergessen, dass erfolgreiche Stadtenwicklung – entscheidender als vielerorts behauptet – von lokalen Ressourcen und den Eigenheiten jeder Stadt abhängt.
Das Studentenwohnhaus Aspholz in Zürich von Darlington Meier Architekten ist jüngstes Kind im Boomgebiet von Ruggächern. Über einem städtischen Sockel mit Gemeinschaftsnutzungen erheben sich fünf Etagen mit räumlichem Reichtum.
Caserne intercommunale de pompiers, Bernex von Bunq architectes, Nyon (Werkhof)