Endlich Wettbewerb

Nach der Biennale ist vor der Biennale. Eben gerade wurde die 15. Architekturbiennale in Venedig feierlich beendet – laut einer Pressemitteilung vom 27. November sollen seit Ende Mai 260'000 Menschen die Ausstellung besucht haben, 14 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Gerade bei den Jüngeren sei die Biennale beliebt: rund 45 Prozent der Besucherinnen und Besucher waren unter 26 Jahre alt. Das Arsenale und die Länderpavillons in den Giardini werden in den kommenden Tagen leergeräumt; die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia spurt währenddessen bereits vor für die Ausgabe 2018. Und es gibt eine kleine Sensation zu vermelden: Es wird neu einen Wettbewerb für den Schweizer Beitrag zur Architekturbiennale in zwei Jahren geben, wie Pro Helvetia auf ihrer Webseite mitteilt Bis 7. Februar 2017 können Interessierte eine Skizze einreichen.
Fast haben wir den Eindruck, Pro Helvetia hätte unser Heft gelesen. Denn in unserer Rezension in Heft 7/8–2016 forderten wir genau dies: «Hoffentlich sind über ein offenes Bewerbungsverfahren Ideen zu finden: Im viel beniedenen ‹Paradies des Architekturwettbewerbs› sollte das eigentlich möglich sein.» Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob auch unsere zweite Hoffnung erfüllt wird: «Der Organisatorin des Schweizer Pavillons Pro Helvetia ist zu wünschen, in Zukunft die Suche nach einem Kurator auf das generelle Ausstellungsthema abzustimmen, wie das andere Länder auch schaffen.» Ein (guter) Anfang ist jedenfalls gemacht.

— Caspar Schärer
© Pro Helvetia
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