5 – 2016

Une critique intermédiaire

La critique en architecture ne s’occupe normalement pas de constructions à moitié terminées. Mais quand il s’agit d’urbanisme, de zones de développement qu’on aura fini de construire dans des années seulement, une critique intermédiaire s’impose. Qu’est-ce qui se prépare? Que vaut le plan en soi ? Comment fonctionnent les processus de mise en oeuvre des projets individuels ? C’est la raison pour laquelle nous visiterons dans ce cahier de l’inachevé, et nous focaliserons moins notre attention sur l’architecture que sur ses conditions-cadres. En Suisse – contrairement à la ville de Vienne – les quartiers planifiés sont plutôt une exception que la règle. Mais le marché et la planification de zones n’arrivent en général pas à eux seuls à créer des structures d’habitat satisfaisantes. Au lieu de cela, la périphérie des villes apparaît comme une juxtaposition dénuée de rapports d’utilisation et de classes de densité, où les lieux publics font défaut. La création d’une qualité d’ordre supérieur est au-dessus des forces des propriétaires fonciers et des architectes, qui se concentrent sur l’optimisation de leur projet individuel. Seule une médiation publique – justement la planification – peut assurer des qualités comme des espaces libres généreux ou des hiérarchies judicieuses. En Suisse, il faut souvent des circonstances particulières, à savoir une pression politique hors du commun, pour qu’une telle démarche réussisse à s’imposer. L’urbanisme est un processus extrêmement fragile avec d’innombrables acteurs aux intérêts contradictoires. Si le nouveau quartier doit se raccorder à son environnement et offrir des utilisations de rez-de-chaussée attractives, le contrôle reste souvent le moyen de réaliser ce choix. Il arrive ainsi que soit mis en place dans un nouveau quartier un régime de contrôle rigoureux allant jusqu’à l’équipement des rezde-chaussée avec les « bons » commerces. Comme à la Europaallee près de la gare centrale de Zurich. Pour ce cahier, nous nous limiterons à deux villes qui n’ont pas cessé de s’étendre ces dernières années et qui se trouvent régulièrement en tête des palmarès se rapportant à la qualité de vie. Aussi bien à Vienne qu’à Zurich, nous visiterons à chaque fois un site de transformation du centre ville (Sonnwendviertel et Europaallee) ainsi qu’une zone de planification située dans la « verdure » (Seestadt Aspern et Glattpark). 

In der kuratierten Stadt

Tour durch die Europaallee in Zürich

Caspar Schärer, Theodor Stalder (Bilder)

Die SBB erstellen mit der Europaallee direkt am Hauptbahnhof in Zürich ein neues Quartier. Es versammelt auf der Grundlage eines Masterplans von Kees Christiaanse die Bauwerke bekannter Architekten. Der enorme Verwertungsdruck hat sich hier mit einer besonderen Programmlogik gepaart: Wie bei einer Ausstellung werden Erdgeschossnutzungen nach Themen verteilt, das Resultat ist eine neue Stadtwelt, in der nichts schiefgehen kann. Caspar Schärer begegnet ihr auf Augenhöhe.

Planung ist (auch) Politik

Glattpark: Stadt vor der Stadt

Daniel Kurz, Tibor Joanelly, Theodor Stalder (Bilder)

Im Entwicklungsgebiet Glattpark im Norden von Zürich treffen städtische Strukturen und Wohnen im Grünen zusammen. Politischer Druck ermöglichte vor 25 Jahren eine Gesamtplanung von aussergewöhnlicher Tragweite, davon zeugt der zwölf Hektaren grosse Park. Gebaut wurde jedoch in verwechselbarem Investorenstil. Ein Augenschein.

Neun von zehn

Sozialer Wohnungsbau in Wien

Wolfgang Förster

Neun von zehn Neubauwohnungen in der Stadt Wien sind öffentlich gefördert. Durch den Erwerb von Bauland, städtebauliche Planung und die Kontrolle der Wohnbautätigkeit steuert die öffentliche Hand die Entwicklung der Stadt.

Herzblut ist kein Argument

Spaziergang durchs Sonnwendviertel

Birgit Brodner, Reinhard Seiss, Lina Streeruwitz und Bernd Vlay im Gespräch mit Roland Züger, Wolfgang Thaler (Bilder)

Im Schatten des neuen Hauptbahnhofs von Wien entstehen 5 000 Wohnungen auf dem Areal des Sonnwendviertels. Die ersten Blocks sind be­zogen – die Ernüchterung macht sich breit: Was schiefgelaufen ist und warum trotzdem ein Wohnblock einen Architekturpreis gewinnen konnte, fragt der Redaktor auf einem Spazier­gang durchs Areal die beteiligten Architekten, einen Kritiker und eine Bewohnerin.

Dem System Stadt abtrotzen

Zwischenbilanz der Entwicklung in der Seestadt

Andreas Rumpfhuber, Wolfgang Thaler (Bilder)

Auf den 240 Hektaren eines ehemaligen Militär­flugplatzes im Nordosten Wiens sind die ersten 15 Prozent der Seestadt Aspern fertiggestellt. Der­einst sollen hier über 20 000 Menschen leben und arbeiten. Mit See, Ringstrasse, Baublock und einem grossen Entwicklungsaufwand seitens der Stadt Wien verspricht die Neustadt jenseits der Donau eine Lebensqualität, die man eher von den Zentren her kennt. Bereits jetzt zeigt sich, dass der Plan robust, die Annahmen realis­tisch waren. Was man noch besser machen könnte, erklärt unser Autor.

Annonce

werk-notiz

Dem Kulturgut Architekturwettbewerb muss Sorge getragen werden. Wir publizieren den «Aufruf von Einsiedeln», der im Anschluss an die 9. Einsiedler Architekturgespräche im Januar 2016 verfasst worden ist.

Debatte

Inseln städtischer Morphologie erobern die Zwischenstadt. André Bideau denkt über das Verhältnis von sozialem und gebautem Raum nach und kritisiert die Verallgemeinerung des Prinzips der «Europäischen Stadt».

Wettbewerb

Unter Denkmalschutz steht in Zug nicht nur ein Gebiet mit Fabrikarbeiterhäusern, sondern auch irgendwie die dort wohnende Mentali­tät. Ein Teil soll im Sinne des Bestehenden neu überbaut werden – eine Herausforderung für Planung.

Recht

Nicht jede oder jeder Freelance-Mitarbeiter/in gilt rechtlich als selbsständig erwerbend. Die Unsicherheit birgt erhebliche Risiken für die Arbeitgeber.

Bücher

Anlässslich der AlpTransit-Eröffnung haben Christian Sumi und Marianne Burkhalter ein enzyklopädisches Werk zur Landschaft, Technik und Mythologie des Gotthardpasses geschaffen.

Nachruf

Edwin Rausser 1925–2016
Peppo Brivio 1923–2016, Originaltext Italienisch

Kolumne: Architektur ist ... ein wenig Schlitzohrigkeit

Daniel Klos, Johanna Benz (Illustration)

Auch das strengste Baugesetz kann der Architektur nützen – man muss nur schlau genug sein.

Aus einem Guss

AlpTransit Gotthard als Landschaftsprojekt

Paolo Fumagalli, Alfonso Zirpoli (Bilder)

Die neue Alpentransversale ist mehr als ein Tunnelprojekt: Im Tessin hat sie die Landschaft umgestaltet – und dem Kanton ein effizientes S-Bahn-Netz geschenkt. Flora Ruchat-Roncati und die Begleitgruppe BGG schufen Leitlinien für die einheitliche Gestaltung der Kunstbauten.

Originaltext Italienisch

Mit den Mitteln des Theaters

Erweiterung des Schweizerischen Landesmuseums von Christ & Gantenbein

Tibor Joanelly, Daniel Kurz, Roman Keller (Bilder)

Christ & Gantenbein schufen für den Erweiterungsbau des Zürcher Landesmuseums imposante Raumsequenzen, die an Bühnenräume erinnern. Ihr kraftvoller Bau verweigert sich dem menschlichen Massstab.

werk-material 01.02 / 672

Tropisch beschwingt

Daniel Kurz, Yohan Zerdoun (Bilder)

Wohnhaus am Gellertpark in Basel von Luca Selva Architekten, Basel

werk-material 01.02 / 673

Analog après la lettre

Rahel Hartmann Schweizer, Roger Frei (Bilder)

Wohnhaus in Küsnacht ZH von Neff Neumann Architekten, Zürich

Lisez werk, bauen + wohnen en abonnement et ne manquez aucune édition ou commandez ce numéro spécial