Wenn von Fortschritt die Rede ist, so geht es auch um Alternativen zum gewohnten Wachstumsstreben, das noch schneller, noch grösser und noch höher impliziert. Die im Heft gezeigten Beispiele sind Stationen auf dem Weg zu einem nachhaltigeren und CO₂-reduzierten Bauen.
Der Weg ist durch mehrere Möglichkeiten vorgezeichnet: Im Gespräch erläutern die Bauingenieurin und der digital agile Architekt, dass forschende Architektur einer quantitativen Entwicklung im Wege stehen kann.Wie es anders geht, zeigt ein nachhaltiges Wohnbauprogramm auf den Balearen. Nicht die eine Lösung, sondern mögliche Variationen sind das Ziel.
Es reicht nicht mehr zu sagen, dass Nachhaltigkeit nicht möglich war, weil sie etwa von der Bauherrschaft zu wenig nachgefragt wurde. Das Thema gehört von Anfang an in jede Sitzung, längst ist es für manche zum produktiven Entwurfsfaktor geworden. Dass dabei der Art der Konstruktion und dem Entscheid für eine Bauweise eine bedeutende Rolle zukommt, zeigt dieses Heft.
Nicht alle profitieren vom Tourismusboom auf den Balearen. Geringverdienende putzen die Hotels, finden aber selbst kaum mehr Wohnungen. Das umtriebige balearische Wohnbauinstitut IBAVI baut für diese Menschen Sozialwohnungen mit mutigen nachhaltigen Konzepten. Redaktorin Lucia Gratz hat einige besucht und berichtet von ökologischen Materialien wie Neptungras als Dämmstoff und dem regionalen Sandstein, dem Marès. Dieser inspirierte schon vor fünfzig Jahren Jørn Utzon zum Bau der Can Lis.
Früher lagerte Wein im Haus, nun vermietet die Stiftung Habitat hier Wohnungen. In wenigen gezielten Eingriffen haben Esch Sintzel den Bestand mit zwei neuen Kopfbauten und einer Aufstockung versehen. Zusammen mit der Rue intérieure als Erschliessung ist ein veritabler Social Condenser entstanden. Die Monster stützen des alten Weinlagers haben die Architekten bewusst in Szene gesetzt. Man fühlt sich an ägyptische Tempel erinnert.
Wie verändern sich Material, Konstruktion und dadurch auch die Form von Tragwerken, wenn die Ökologie ernst genommen wird? Zwei Fachleute aus der Robotik und dem Bauingenieurwesen diskutieren, wie ihre Berufsgattungen zu einem ökologisch nachhaltigen Gebäudepark beitragen können.
Eine Zugstunde von Tokyo entfernt, zeigen zwei Projekte des Architekturbüros von Kentaro Yamazaki, was angenehme Architektur für die Care-Arbeit sein könnte. Seine Bauten transferieren Qualitäten aus traditionellen architektonischen Modellen ins Jetzt. Die kleinteilige Holzkonstruktion samt Engawa, der typischen Veranda, kommt dabei den sozialen Bedürfnissen der Benutzerschaft entgegen.
Wir wissen über die Biodiversitäts- und Klimakrisen Bescheid, aber wie kommen wir ins Handeln? Diese Frage erörtert der Siedlungsökologe Christoph Küffer und zeigt Zusammenhänge und Wege auf.
Der Preis des FAS Romandie geht in diesem Jahr an die Ressourcerie Freiburg. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Ressourcenverschwendung in der Baubranche zu reduzieren und die Wiederverwendung von Baumaterialien zu fördern. Ein Bericht von Lorette Coen mit Bildern von Francesco Ragusa. Originaltext Französisch
Das Schweizerische Architekturmuseum S AM in Basel ist derzeit ein Multiplexkino. Bei den zehn ausgewählten Filmen von Bêka & Lemoine gewinne man den Eindruck, selbst durch die Städte zu schlendern, meint unser Rezensent Tilo Richter. Sehenswert sind darüber hinaus die Ausstellungen zur Architektur Badens sowie Zumthors Modelle im Werkraum Bregenzerwald.
Jürg Graser fand Denkanstösse zur Architektur in Zeiten des Klimawandels in einem Buch übers Mittelalter, geschrieben von der Historikerin Annette Kehnel. Zudem empfiehlt die Redaktion die Lektüre zur Schularchitektur nach Montessori und zu Basler Hinterhöfen.
Die Mitglieder der Gruppe kennen sich seit dem Studium und haben 2019 in Lausanne das Kollektiv La Clique gegründet. Sie haben eine Werkstatt eröffnet, kein Büro, und glauben an die Schwarmintelligenz sowie an die Gestaltung als kollektiven Prozess. Artikel lesen
Das Quartier St. Johann im Basler Norden ist im Umbruch. Einst mausarm und verkehrsgeplagt, erfuhr das Viertel nach dem Bau der unterirdisch geführten Nordtangente einen Aufschwung, der mehr Bewohnerinnen anzieht. Nun haben HHF Architekten hier ein Wohnhaus namens Landskronhof einer Blockrandbebauung eingepflanzt – architektonisch zweifellos ein gelungener Beitrag zur Innenentwicklung. Aber wie können mehr Menschen von der Aufwertung profitieren, fragt unsere Autorin Sarah Barth kritisch.